Rømø. Auf der dänischen Nordseeinsel Rømø baut Jens Sroka ein Strandhotel. Und er plant weitere Häuser in Dänemark.
Gerade erst feierte das Beach Motel in St. Peter-Ording zehnjähriges Bestehen und erst vor wenigen Monaten eröffnete die neue Bretterbude in Büsum, da haben die Macher der Beach Motels, die Heimathafen Hotels, Großes vor: Heimathafen-Chef Jens Sroka expandiert weiter an der Nordsee und lässt auf Sylts dänischer Nachbarinsel Rømø in dem kleinen Ort Lakolk ein Strandhotel bauen. Es ist das erste internationale Projekt.
Nordseeinsel Rømø: Wie St. Peter-Ording, nur cooler
Beste Lage am Meer, das ist Jens Sroka, geschäftsführender Gesellschafter der Heimathafen Hotels, bei der Suche nach neuen Standorten für seine Häuser immer wichtig. „Die Gäste sollen in wenigen Schritten direkt am Wasser sein“, sagt Sroka. Das ist bei allen seinen bisherigen sieben Häusern so.
In dem Ortsteil Lakolk inmitten der Natur und der Dünen wird das neue Hotel entstehen. Über Lakolk heißt es: Der Strand ist der beliebteste Strandabschnitt der Insel mit feinem Sand bis an die Wasserkante. Besucher können dort Drachen steigen lassen und es gibt Veranstaltungen, wie das Drachenfest oder das Rømø Motor Festival. Also jede Menge los. Und die Szenerie erinnert an St. Peter-Ording mit dem langen weiten Sandstrand. „Rømø ist wie St. Peter, nur noch cooler“, sagt Jens Sroka. „Mit einem unfassbar schönen Strand, den man befahren darf.“
Mit dem Gedanken, auch an der dänischen Nordsee ein Hotel zu eröffnen, hat sich Jens Sroka schon länger beschäftigt und hat bereits seit einigen Jahren an diesem Vorhaben gearbeitet. Nun ist es beschlossene Sache.
Strandhotel mit Apartments, die verkauft werden
Wie das Abendblatt exklusiv erfuhr, hat Sroka gerade die notwendigen Verträge unterschrieben, die ihm das Baurecht auf einer großen Fläche der Insel Rømø sichert. Geplant ist ein neues, ganzjähriges Strandhotel mit einer Fläche von etwa 12.200 Quadratmetern, 100 Zimmern und 55 Apartments, einem großzügigen Wellnessbereich mit SPA, zwei Bars sowie einem Restaurant und einem Bistro. Außerdem ist ein Event- und Tagungsbereich vorgesehen sowie zwei bis drei Läden im Gebäude.
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Eröffnung wird frühestens Ende 2026, Anfang 2027 sein, die Bauzeit wird 16 bis 24 Monate dauern. Das rund 70-Millionen-Euro-Projekt wird sich teilweise durch den Verkauf von Apartments refinanzieren. Eigentlich ist es für Deutsche nicht so leicht, in Dänemark Ferienwohnungen zu kaufen. Da es aber ein Hotelprojekt ist, sei es in diesem Fall erlaubt, so Sroka, der nicht nur Investor, sondern auch Betreiber ist.
Nordseeinsel in Dänemark ist von Hamburg schneller erreichbar als Sylt
Die Insel Rømø (nordfriesisch Rem), ist die südlichste dänische Wattenmeerinsel. Sie liegt etwa drei Kilometer nördlich von Sylt. Von der Insel ist Sroka total begeistert: „Man ist von Hamburg aus schneller auf Röm, wie die Deutschen sagen, als auf Sylt. Es ist eine Insel, die über einen Damm bequem mit dem Auto erreichbar ist, was viele Vorteile mit sich bringt – sowohl beim Bau, als auch für die Mitarbeiter und Gäste.“ Und es gibt eine direkte Fährverbindung nach Sylt.
Ein wichtiger Punkt: „Das Thema bauen ist in Dänemark nicht ganz einfach“, so Sroka. Sein Geschäftspartner, der Bauunternehmer Sönke Kähler, wird daher eine dänische Firma gründen und mit eigenen und dänischen Mitarbeitern bauen.
Rømø: 80 Prozent deutsche Urlauber
Jens Sroka ist sicher, dass deutsche Gäste auf die Insel in sein Strandhotel kommen werden. "Auf Rømø kommen etwa 80 Prozent der Gäste aus Deutschland. Der Markt ist also zweifelsohne da.“ Außerdem werden, davon ist er überzeugt, die Gäste, die sonst gern in den Beach Motels und in den Bretterbuden an der deutschen Nord- und Ostsee Zeit verbringen, auch nach Dänemark kommen. Denn die Heimathafen-Gäste seien treue Kunden und dabei offen für Neues: „Wir setzen auf unsere Stammkunden und darauf, dass aus den Gästen, die kommen, schnell Stammkunden werden. Wir sind sicher, dass wir neue deutsche Gäste nach Rømø und Dänemark ziehen können und hoffen gleichzeitig, dass unser Hotelkonzept auch dänische Gäste ansprechen wird“ sagt Jens Sroka.
Nordseeinsel punktet mit Küsten- und Naturtourismus
Und es soll nicht bei diesem einen Hotel in Dänemark bleiben. Geplant sind zwei weitere Standorte. Jens Sroka: „Wir haben lange den dänischen Markt im Blick gehabt und sind deshalb froh, dass wir jetzt das erste Hotelprojekt im Land realisieren können. Wir hoffen, dass der Bau eines Strandhotels auf Rømø der Anfang einer größeren Expansion auf dem dänischen Hotelmarkt sein wird, und es ist unser Ziel, in den kommenden Jahren weitere Hotels in Dänemark zu eröffnen.“
Und auch die Dänen freuen sich über das neue Strandhotel in der Gemeinde Tønder, zu der Rømø gehört. Schon länger habe das dänische Wirtschaftsministerium den Hamburger Investor und Hotelbetreiber gefragt, wie er es schaffe, dass etwa sein Beach Motel in Heiligenhafen erfolgreich das ganze Jahr über gebucht sei, erzählt Sroka.
Weitere Hotels in Dänemark geplant
Claus Hyttel Skrubbeltrang, Investment Manager bei Dansk Kyst- og Naturturisme: „Dass wir einen so großen und anerkannten Akteur wie Heimathafen Hotels anziehen konnten, ist eine deutliche Bestätigung des Potenzials des dänischen Küsten- und Naturtourismus.“ Der Küsten- und Naturtourismus in Dänemark entwickele sich nämlich positiv und die vorläufigen Übernachtungszahlen für 2022 zeigten, dass der Küstentourismus auf dem gleichen Wachstumskurs ist wie vor der Corona-Pandemie.
Das Hotelprojekt wird voraussichtlich 100.000 zusätzliche Übernachtungen in der Gemeinde Tønder mit sich bringen, etwa 150 Ganzjahresstellen schaffen und zusätzlich rund 40 Millionen Kronen Umsatz auf Rømø generieren. Der Bürgermeister der Gemeinde Tønder, Jørgen Popp Petersen, freut sich deswegen auch auf das Strandhotel: „Wir sind schwer begeistert von diesem Projekt. Da dieses Hotelprojekt das ganze Jahr Umsatz und Jobs bedeutet, war es besonders attraktiv. Wir hoffen, dass dieses neue Strandhotel Lakolk wieder zur Größe vergangener Zeiten verhelfen wird und es sowohl den Einwohnern vor Ort als auch den Menschen der Region neue Möglichkeiten bieten wird“, sagt Bürgermeister Jørgen Popp Petersen.
Über die weiteren dänischen Standorte kann Jens Sroka noch nichts verraten. So viel ist aber sicher: „Gewiss ist, dass diese Hotels alle an der Küste sein werden.“