Scharbeutz. Gastronom erfindet sich dafür neu mit Pop-Up-Fischbrötchenbude in Travemünde. Und in Scharbeutz gibt es nun ein neues Angebot.
Es lief nicht so, wie sich Meiko Lange und seine Partnerin sich das vorgestellt hatten: Nach fünf Jahren, in denen sie viel Zeit, Liebe und viel Geld in ihr Restaurant „Fischköppe“ in Scharbeutz gesteckt haben, mussten sie nun Insolvenz anmelden.
Wenn einer geht, kommt jemand anderes und so übernimmt der Scharbeutzer Yannick Herzberg die Räumlichkeiten an der Strandpromenade. Aber auch für Meiko Lange und seine Fischbrötchen geht es weiter.
Fischköppe: Aus nach fünf Jahren
Das vergangene Jahr war besonders hart für Meiko Lange und seine Freundin. Aber die Leidenszeit fing schon eher an. Gerade hatten sie die ehemalige Reetdachkate in bester Scharbeutzer-Strandlage komplett modernisiert und aus dem ehemaligen Imbiss ein stylisches Restaurant geschaffen, kam die Corona-Pandemie und legte die Gastronomie immer wieder lahm.
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Dann gab es Schwierigkeiten mit notwendigen Konzessionen, hinzu kommt die ständige Suche nach Personal und zu allerletzt kam mit dem Ukraine-Krieg noch die Energiekrise mit horrenden Preisen für Strom und Gas. Das brachte das Aus. Und es brachte einen Neubeginn, wenn auch unfreiwillig, für gleich zwei Familien.
Travemünde neuer Fischköppe-Standort
Denn Meiko Lange und seine Partnerin gehen neue Wege und verkaufen ihre Fischbrötchen nun aus zwei Foodtrucks heraus, auf Festen und Festivals wie dem Wacken Open-Air oder dem Binnenhafenfest in Harburg.
Von April bis Oktober wird der 61-Jährige außerdem seine Spezialitäten in Travemünde verkaufen. In Kooperation mit dem Restaurant Marina Travemünde gegenüber der Viermastbark Passat gibt es die Fischköppe-Fischbrötchen in der Saison zum Mitnehmen aus einem Container heraus. Vielleicht Deutschlands erste Pop-Up-Fischbrötchenbude an der Trelleborgallee 99a.
„Wir verkaufen unsere Fischbrötchen dort auf 150 Quadratmetern“, sagt Meiko Lange, der zwar deutlich angeschlagen ist, der aber auch sagt: „Geht eine Tür zu, öffnet sich eine andere.“ Der gelernte Fischfachverkäufer aus einer Hamburger Fischhändler-Dynastie verspricht: Die große Fischbrötchen-Auswahl an bis zu 15 verschiedenen Möglichkeiten bleibt erhalten.
In Scharbeutz geht das Leo an den Start
Lange geht, Yannick Herzberg kommt. Der 28-Jährige Scharbeutzer übernimmt das ehemalige Fischköppe-Restaurant. Anfang Februar hat er sein Restaurant „Das Leo“ an der Strandallee eröffnet.
Neuer Chef, anderes Konzept: Herzberg, dessen Familie das „Herzbergs Restaurant“ im Ort seit 1978 betreibt, steigt gemeinsam mit seinem Bruder Bennett in die Gastronomie ein. Der drei Jahre jüngere Bennett übernimmt „Herzbergs Restaurant“ von Vater Oliver, und Yannick erhofft sich von „Das Leo"/„Herzbergs Strandhaus“ ein Restaurant für alle. Der Name Leo hat einerseits einen Bezug zum österreichischen Leo - der Begrifft bedeutet sicherer Hafen und andererseits zu seinem dreijährigen Sohn Leonard.
Scharbeutzer Gastronom bringt österreichische Backhendl an die Ostsee
Herzberg, der fast zehn Jahre im Ausland war, auf verschiedenen Weingütern in Südafrika und in Österreich und in der Tourismusbranche weltweit, unter anderem auf Jamaica gearbeitet hat, bietet also viele gute Weine an und bringt einen Mix aus norddeutscher Fischküche (Scholle) und österreichischen Spezialitäten (Backhendl, Flammkuchen) an die Ostsee. Zum Küchenteam gehören Frank Dykhuis und Uciel Roman.
Für Herzberg stand die Rückkehr in den Norden immer fest: „Der Plan war, ich bin weg, um wiederzukommen.“ Das hat geklappt. Und ein bisschen Österreich bringt er auch gleich mit.