Rieseby. Noch ist nicht klar, wann die Brücke über die Schlei wieder klappen kann. Das historische Bauwerk ist für die Region extrem wichtig.

Der Zustand der Brücke Lindaunis über die Schlei ist schlechter, als bisher angenommen. Das berichtet die Deutsche Bahn, die die historische Brücke aus dem Jahr 1927 gerade saniert. „Fachleute prüfen derzeit das weitere Vorgehen“, sagt eine Bahn-Sprecherin. Im Moment kann die Brücke nicht geklappt werden, Autofahrer und die Bahn können die Schlei hier nicht mehr queren. Ab dem Frühjahr sollte das eigentlich wieder möglich sein. Doch der Zeitplan wackelt. Die Fachleute würden derzeit daran arbeiten, einen angepassten Zeitplan für die Sanierung zu erstellen, so die Bahn-Sprecherin weiter. Noch gebe es allerdings keine Entscheidung.

Die Klappung ist für den Schiffsverkehr auf der Schlei wichtig, ohne eine regelmäßige Öffnung können sowohl Segelyachten als auch die Ausflugsschiffe nicht bis in die Ostsee fahren. Zudem queren viele Touristen in Autos oder auf Fahrrädern hier die Schlei. „Wir sind uns der Bedeutung der Brücke für die Region bewusst und werden alles in unserer Macht stehende tun“, sagt die Bahn-Sprecherin. Die Bahn arbeite intensiv daran, „für alle betroffenen Verkehre eine adäquate Lösung zu finden“.

Ostsee: Bis Ende 2025 muss die alte Brücke noch ihren Dienst tun

Neben der alten Klappbrücke wird derzeit an einer neuen Brücke über den Ostsee-Seitenarm gebaut. Hier stehen die Arbeiten für das Betriebsgebäude an, in dem das Öffnen und Schließen der neuen Brücke zukünftig geregelt wird. Zudem werde weiter an den Unterbauten in der Schlei und an Land gearbeitet, so die Bahn. Die sollen noch in diesem Jahr weitgehend fertig gestellt werden. Die neue Brücke selbst soll Ende 2025 in Betrieb gehen. „Wir sind mit den laufenden Arbeiten für die Unterbauten des Neubaus derzeit im Zeitplan“, sagt die Bahn-Sprecherin. Allerdings: „Der Auftrag für die Herstellung der Stahlbrücke und der technischen Ausrüstung muss noch vergeben werden. Baukapazitäten und -material stellen in der Branche eine Herausforderung dar, die für den weiteren Bauprozess nicht unerheblich ist.“

Bis Ende 2025 muss die alte Klappbrücke weiter ihren Dienst erfüllen. „Die Brücke wird kontinuierlich überwacht und instandgesetzt.“ Sie reagiere beispielsweise sensibel auf manche Umwelteinflüsse – zum Beispiel starke Hitze. „Obwohl alles darangesetzt wird, altersbedingte Ausfälle zu verhindern, sind diese trotz regelmäßiger Instandhaltung nicht gänzlich auszuschließen.“ So seien die Hubzylinder ausgetauscht worden Zudem würden derzeit Arbeiten an der Tragkonstruktion und dem Kontergewicht durchgeführt. Der Austausch von Stahlträgern unterhalb der Fahrbahn sei notwendig. „Zur Brückenöffnung müssen die Kontergewichte und die Brücke selbst ausbalanciert werden. Die äußerst komplexen Instandhaltungsmaßnahmen finden in einem größeren Umfang statt.“