Nieby. Die 48 Häuser nahe der Ostsee werden künftig von einer neu gegründeten Firma verwaltet. Das ist in dem kleinen Urlaubsdorf geplant.

Das Reetdorf Geltinger Birk hat sich zu Beginn des Jahres neu aufgestellt. Die Inhaber Marion und Norbert Essing haben sich von der betreuenden Agentur Urlaubsart getrennt und übernehmen nun mit einer eigenen Firma den Betrieb der insgesamt 48 Ferienhäuser direkt an der Ostsee. „Anlass ist unser ausdrücklicher Wunsch, die hohe Exklusivität und Qualität für unsere Gäste noch weiter auszubauen“, sagt Norbert Essing dem Abendblatt. Mit diesem Schritt wolle das Investorenehepaar die volle Konzentration auf den Betrieb des Dorfes, das vom Deutschen Tourismus Verband mit fünf Sternen bewertet wurde, sicherstellen.

Essing und seine Frau haben zu diesem Zweck die Reetdorf GmbH gegründet. Das Unternehmen ist künftig für die Buchungen, die Rezeption, die Unterstützung der Gäste, aber auch die Reinigungen und vieles mehr zuständig. Verantwortlich für einen reibungslosen Betrieb ist Wolfgang Hasenbusch, der ebenfalls einen Anteil an der Betreiberfirma hält und das operative Geschäft leiten wird.

„Herr Hasenbusch kennt das Reetdorf schon lange, hat hier erfolgreich gearbeitet. Er weiß genau, was wir uns vorstellen“, so Essing. Zusätzlich sind bei der neuen Firma rund 12 weitere Männer und Frauen angestellt, die sich um den Betrieb kümmern werden. „Wir haben tolle Mitarbeiter übernehmen und neue für das Reetdorf begeistern können.“

Ostsee: Neue Pläne für Ferien-Reetdorf

Zum Hintergrund: Bisher hatten Marion und Norbert Essing mit Urlaubsart eine externe Agentur, die sich um alle Belange im Reetdorf gekümmert hat. Die hatte allerdings gleichzeitig auch weitere Ferienobjekte in der Gegend unter Vertrag, eine Tatsache, die das Ehepaar scheinbar nicht zufrieden stellte. Essing ist es wichtig zu betonen, dass die Trennung im Guten erfolgt sei. „Dennoch glauben wir, dass für unsere Gäste dieser Weg der Beste ist. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können sich nun vollständig auf die Betreuung des Reetdorfes konzentrieren. Darüber freuen sich alle aufrichtig.“

Marion und Norbert Essing leben auf Gut Roest in Kappeln. Sie haben das Reetdorf bei Gelting entworfen und gebaut.
Marion und Norbert Essing leben auf Gut Roest in Kappeln. Sie haben das Reetdorf bei Gelting entworfen und gebaut. © Gut Roest | Gut Roest

Seit etwa eineinhalb Jahren ist das Reetdorf Geltinger Birk direkt an der Ostsee fertig gestellt. Hier stehen jetzt 48 reetgedeckte Häuser, die als Ferienobjekte vermietet werden, insgesamt 236 Betten sind so in den vergangenen Jahren entstanden. Am Eingang des Dorfes befindet sich eine Rezeption, hier werden die Gäste empfangen und bei allen Fragen rund um ihren Urlaub unterstützt. Rund 16 Millionen Euro haben Marion und Norbert Essing in das kleine Dorf gesteckt, das direkt an das Naturschutzgebiet Geltinger Birk anschließt. Die Fläche lag zuvor jahrelang brach, hier befand sich zuvor ein altes Bundeswehrgelände.

Aktuell gibt es mehr Buchungen als im vergangenen Jahr

Das kleine Dorf im Dorf wird von den Touristen gut angenommen. Seit der Eröffnung nehme die Zahl der Gäste weiter stetig zu, berichtet Norbert Essing. „Jedes Jahr haben wir bisher unsere ursprünglichen Ziele deutlich übertreffen können.“ Aktuell sei der Buchungsstand wieder einmal höher, als vor einem Jahr. Dabei habe sich das Verhalten durch die Corona-Pandemie geändert. „Die Menschen planen ihrer Urlaube kurzfristiger.“

Norbert Essing und seiner Frau sind die Buchungszahlen allein jedoch nicht wichtig. „Wir setzen auf Klasse statt Masse“, sagt der Investor aus Kappeln selbstbewusst. Lieber verzichte er auf die eine oder andere Buchung, ehe er bei der Qualität Abstriche machen müsse. Für das Ehepaar sei die Zufriedenheit der Gäste wichtiger, als die reinen Buchungszahlen. „Bisher bekommen wir nur positive Rückmeldungen“, so Essing. Und fügt lachend hinzu: „Eigentlich ist die einzige Kritik so etwas wie in der Küche fehlt ein Fleischklopfer. Damit kann ich wirklich gut leben.“

Immer mehr Angebote entstehen derzeit an der Schlei

Das große Interesse der Touristen an der Schleiregion hat dazu geführt, dass zunehmend auch hochwertige Ferienhausangebote auf den Markt kommen. Andere Anbieter renovieren ihre Wohnungen oder Häuser. Erste Hotels wurden eröffnet. Eine Tatsache die Essing freut. „Wir begrüßen jeden, der mit einem hochwertigen Angebot dazu beiträgt, dass die Gegend noch attraktiver für hochwertigen, zugleich sanften Tourismus wird“, sagt er. Das steigere die Attraktivität des Standortes. Langsam würden zudem auch die Angebote drum herum zunehmen.

„Die Region bietet sehr viel liebevolle Gastronomie, versteckte Kleinode auf Höfen, in Dörfern. Masse findet man hier nicht, aber liebevolle Angebote. Immer mehr Gastronomen kommen auch nach Angeln, um dort das zu verwirklichen, was sie woanders nie realisieren konnten. Diese Region ist wirklich etwas Besonderes.“ Darauf habe man an der Schlei lange gewartet. Das alles brauche allerdings seine Zeit, so Essing. „Aber wir sehen, dass sich viel tut, und das freut uns sehr.“