Lübeck. Der Sensationsfund war ein Jahr lang geheim gehalten worden – aus guten Gründen. Jetzt ist laut Archäologen Eile geboten.
Das historische Schiffswrack, das bei Travemünde auf dem Grund der Trave entdeckt wurde, soll geborgen werden. Das hat die Lübecker Bürgerschaft am Donnerstagabend mit großer Mehrheit beschlossen. Die Kosten der Bergung werden auf bis zu 2,5 Millionen Euro geschätzt.
Die Kosten für eine potenzielle Konservierung des Wracks seien in dieser Summe nicht enthalten, sie würden noch ermittelt, heißt es in der Vorlage. Zuerst hatte NDR 1 Welle Nord über den Beschluss berichtet.
Historisches Handelsschiff war 2021 in der Trave entdeckt worden
Bei dem rund 20 Meter langen Wrack handelt es sich um ein mit Branntkalk beladenes Handelsschiff aus dem 17. Jahrhundert. Es war bereits 2021 bei Messungen in der Fahrrinne vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt entdeckt worden.
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Unter anderem um Plünderer fernzuhalten, hatte die Hansestadt Lübeck den Fund allerdings erst im Juli 2022 der Öffentlichkeit vorgestellt. Nach Einschätzung von Archäologen ist bei der Bergung Eile geboten, da das Wrack von der Schiffsbohrmuschel bedroht wird.