Kreis Segeberg. Mit Keramikscherben gelang die Datierung. Was genau unsere norddeutschen Vorfahren in den Öfen damals herstellten.
Wissenschaftler des Archäologischen Landesamtes haben in Großenaspe eine Blick auf die Geschichte vor 2000 Jahren geworfen. Auf einer Fläche der Gemeinde, die als Bauland vorgesehen ist, haben sie im Boden Reste von Öfen gefunden, in denen Eisen hergestellt wurde.
Die Voruntersuchungen haben im März begonnen, im Sommer folgte die genauere Analyse auf dem Areal. Anhand von gefunden Keramikresten ließ sich das Gelände in die späte vorrömische Eisenzeit bis ältere römische Kaiserzeit, also etwa 200 vor bis 200 nach Christi datieren.
Archäologen des Landesamtes fanden die Reste von 73 Rennfeueröfen
„Von den insgesamt 194 archäologischen Befunden konnten über die Hälfte direkt oder indirekt mit der Eisenproduktion in Verbindung gebracht werden“, sagte die Sprecherin des Landesamtes, Birte Anspach. „Den Hauptteil bildeten die Reste von 73 festgestellten Rennfeueröfen, die zur Verarbeitung des Raseneisenerzes – das vor Ort abgebaut werden konnte – zu Roheisen dienten.“
In Rennöfen haben die Menschen Eisen aus Eisenerz gewonnen. Sie waren zwischen 50 und 220 Zentimeter hoch. In ihnen wurde das sogenannte Raseneisenerz erhitzt. Dabei handelt es sich um Verfestigungen im Boden mit einem besonders hohen Eisenanteil.
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Die Archäologen fanden neben den Öfen Gruben, in denen Erz und Schlacke weiterverarbeitet wurden sowie Steinwerkzeuge und Keramikscherben. „Zahlreiche Schlackereste und Bodenproben wurden aus den Befunden geborgen und können nun im Labor zum Beispiel auf botanische Makroreste weiter untersucht und datiert werden“, sagte Anspach. Nach den Untersuchungen haben die Archäologen das Gelände zur Bebauung freigegeben.