Büsum. Modernes Konzept: Wie Bretterbude, Beachapartments und ein Restaurant im „Malibu-Stil“ in den Ort passen sollen.

Mit einer Bretterbude und Beach­apartments wollen die Heimathafen Hotels ihr erfolgreiches Konzept von der Ostsee an der Nordsee fortführen. Hotelier Jens Sroka lässt dort derzeit die drei Gebäude bauen. Mit dabei ist auch Domenik Lex mit dem Restaurant The Cove („die Bucht“). Das Abendblatt hat die Baustelle, auf der ein Teil des „neuen“ Büsums entsteht, besucht.

Noch ist es ein Rohbau, in dem Domenik Lex an der Perlebucht zwischen den Hotels Küstenperle und Friesenhof steht und erzählt, wie es dort zur Eröffnung im März aussehen wird. In seinem Restaurant The Cove, das im Erdgeschoss der Beach­apartments geplant ist, wird es regionale und sogenannte Cross-over-Küche geben. Das kann zum Beispiel eine Burrata mit gegrilltem Kopfsalat und Salz-Zitronen-Vinaigrette sein.

Hotel und Gastronomie: Restaurant im „Malibu-Stil“

Das Ambiente: „Malibu-Stil“ – also so, wie sich Europäer das Leben in dem kalifornischen Küstenort vorstellen, mit Pastelltönen, Palmendeko an der Decke und viel Holz. Passend auch zum Surferstil der Beachapartments und der benachbarten Bretterbude, die dort nach dem Vorbild der Häuser in Heiligenhafen entstehen. Die Holzfassade der Bretterbude ist vom Deich aus gut zu erkennen. Schon seit 2019 sorgt Hotelier Sroka mit dem Lighthouse Hotel & Spa für eine Verjüngung des Ortes.

So soll die fertige Bretterbude in Büsum aussehen.
So soll die fertige Bretterbude in Büsum aussehen. © Architekturbüro Ladehoff

Noch mag manches eher altbacken erscheinen in Büsum, wo ältere Herren in diesen Sommertagen Sandalen mit Socken tragen oder im weißen Feinripp-Unterhemd die Promenade entlangschlendern. Doch junge Hoteliers und Gastronomen wollen das Nordseebad bereits seit Jahren auch für hippe Großstädter attraktiv machen. Familien und ältere Menschen mögen es dort ohnehin schon.

„Wir freuen uns über Hotels wie die Bretterbude"

Sind weitere Hotelbetten direkt neben der Küstenperle aber nicht etwas viel? Tourismuschef Oliver Münch wiegelt ab: „Wir freuen uns über Hotels wie die Bretterbude. Von einem ,Overtourismus‘ sind wir hier weit entfernt.“ Aber, sagt er, man müsse die Entwicklung im Auge behalten.

Die Eröffnung der Bretterbude ist für Dezember geplant, die Apartments sollen im März fertig sein. Dann möchten auch Domenik Lex und sein Geschäftspartner Hagen Müller loslegen. Lex betreibt bereits die Strandbar Deck 7 in Heiligenhafen. Doch diese muss wegen des Küstenschutzes jede Saison im September ab- und im April wieder aufgebaut werden, das bedeutet vor allem sehr viel Arbeit.

Lex lebt seit sechs Jahren in Großenbrode

Mit The Cove geht der 34-Jährige einen Schritt weiter in der Gastronomie. Ein eigenes Restaurant mit später rund 20 Mitarbeitern ist dann doch noch etwas anderes. In St. Peter-Ording aufgewachsen, lebt Lex seit sechs Jahren mit Frau und Tochter in Großenbrode.

Wie das in der Hotellerie und Gastronomie so üblich ist, ergibt sich viel Berufliches über persönliche Kontakte. Unter Jens Sroka hatte Lex im Hotel Ambassador in St. Peter-Ording seine Ausbildung zum Hotelfachmann gemacht, und so kam er mit Sroka beruflich nach Heiligenhafen und nun auch nach Büsum.

Gastronomisch ist noch Luft nach oben

Domenik Lex freut sich auf ein weiteres Standbein in Büsum. Er sieht dort großes Potenzial: „Der Ort ist touristisch ausgelastet, und es passiert dennoch viel. Alles verjüngt sich durch eine Vielzahl an Projekten, gastronomisch aber gibt es noch nicht so viele Angebote.“ Zuletzt hatte das Tamatsu in der Fußgängerzone eröffnet. Lex vergleicht Büsum mit Heiligenhafen, wo früher wenig los war, aber unter anderem mit der Bretterbude und den Beach­apartments neuer Schwung in den Ort kam. „Die Heimathafen Hotels haben viele Stammgäste, die die neuen Standorte gern ausprobieren. Dazu finden viele Events in der Perlebucht statt. Büsum ist auf einem guten Weg.“

Das bieten Bretterbude und Beachapartments an Büsums Perlebucht

Die Büsum Beachapartments umfassen zwei Häuser mit 48 Apartments. In Apartmenthaus Malibu gibt es 20 Wohnungen, die Lobby und das Restaurant The Cove sowie den Ocean Spa Wellnessbereich.

Das zweite Haus Key West beherbergt die weiteren 28 Apartments. Beide Häuser sind angelehnt an die Beach Apartments in Heiligenhafen, aber noch besser ausgestattet. Die Wohnungen haben voll eingerichtete Küchen, Waschmaschine, Trockner und Hauswirtschaftsraum, gesicherte Abstellflächen für Fahrräder und E-Bikes sowie Tiefgaragen und Außenparkplätze – mit vier E-Lade-Stationen mit 22 kW. Beach Apartments ab 155 Euro/Nacht.

 Die Bretterbude: Die 112 Zimmer nennen sich Butzen. Das Drei-Sterne-Superior-Haus umfasst auch das Restaurant Strandschuppen und die zwei Bars „alter Kutter“ und „Sandkasten“ sowie einen Wellness- und Spa-Bereich mit Dampfbad und Sauna. Sieben Bulli-Parkplätze fürs unkomplizierte Übernachten im Camper stehen wie in Heiligenhafen ebenfalls bereit. Außerdem gibt es E-Ladesäulen und einen Fahrradverleih. Butze in der Bretterbude ab 69 Euro/Nacht.

Kompagnon Müller lebt derzeit noch mit Frau und Sohn in Karlsruhe, zieht zum November aber nach Laboe an die Ostsee. Warum nicht nach Büsum? „Sonst lässt mich die Arbeit zu Hause nicht los, ich brauche diesen Abstand für neue Gedanken“, sagt er. Sonst werde man schnell betriebsblind.

Hotels und Gastronomie: Mitarbeiter gesucht

Noch suchen Lex und Müller Mitarbeiter, die moderne Arbeitsbedingungen erwarten – unter anderem mit Gewinnbeteiligungen und auf Wunsch eine Vier-Tage-Woche. Genau wie andere moderne Gas­tronomen haben die beiden vor, mit lokalen Lieferanten zusammenzuarbeiten und Produkte aus der Region zu verarbeiten. „Es muss nicht die Ananas aus Südafrika sein“, so Müller.

In dem Restaurant wird es Frühstück bis in den Mittag hinein geben, ab 12 Uhr wird eine Tageskarte angeboten, und im Sommer sind Aktionen in der „Chill-Area“ geplant, die unterhalb der Terrasse angelegt wird und in der die Gäste mit den Füßen im Sand sitzen können. Übrigens ist das Restaurant ausdrücklich für alle geöffnet, nicht nur für Hausgäste. Auch Rentner mit Socken in Sandalen sind willkommen. „Wir wollen alle mit auf die Reise nehmen“, sagt Hagen Müller.