Schlei. Radeln fernab der klassischen touristischen Routen ist beliebt – hier einige Vorschläge für tolle Radtouren an der Schlei.

Schleichwege werden sie genannt, die Radwege fernab der klassischen touristischen Routen. Das Radeln auf diesen Schleichwegen kann manchmal allerdings zu einem kleinen Abenteuer werden. Nicht alles ist beschildert, oft sind es nur schmale Streifen, die mitten durch die Natur führen.

Radfahren: Die schönsten Schleichwege an der Schlei

Deshalb kann es unterwegs auch mal rumpelig werden, dafür gibt es tolle Aussichten, wunderbare Landschaften, schöne Momente, als Belohnung. Das Abendblatt stellt die Schleichwege an der Schlei vor. Weitere Informationen zu den Schleichwegen gibt es unter www.ostseefjordschlei.de.

Schleswiger Schleichwege

Teil 1 (42,28 Kilometer, etwa zwei Stunden und 50 Minuten)

Los geht die Tour am Schloss Gottorf in Schleswig. Über die Schlossallee führt der Weg in den Tiergarten. Hier gibt es naturnahe Waldwege durch den schönen Forst, vorbei an plätschernden Bächen und einem verwunschenen Teich. Ein erstes Ziel ist Lürschau, wo man am Arenholzer See eine erste Pause einlegen und sich bei den passenden Temperaturen sogar im Wasser erfrischen kann. Anschließend führt die Strecke durch den stillen Idstedter Forst. Weiter geht es durch den kleinen Idstedt und an den gleichnamigen See. Auch hier gibt es eine schöne Badestelle, genau gesagt am Nordwestufer. Nun führt der Weg am Ufer des Sees Richtung Süden, parallel zum Langsee durch die idyllische Landschaft.

Auf dem Ochsenweg, einer ehemaligen Verkehrsverbindung mit Viehtrieb von Dänemark nach Deutschland, umrundet dieser Schleichweg den Langsee in einem großen Bogen. Über Tolk, wo man mit Kindern unbedingt einen Stopp im Freizeitpark „Tolk Schau“ einlegen muss, geht es auf die alte Kreisbahntrasse, die nach Schleswig zurückführt. Zum Abschluss der Tour lohnt sich ein Besuch im St. Petri Dom. Oder auf dem Holm, einem alten Fischerviertel am Hafen mit viel Gastronomie. Kleiner wichtiger Tipp: Rund um den Idstedter See kann es nach Regentagen passieren, dass die Wege schwer zu befahren sind.

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Teil 2 (27,17 Kilometer, etwa eine Stunde und 47 Minuten)

Diese Radtour beginnt ebenfalls in Schleswig. Vom Ausgangspunkt geht es am lebhaften Hafen der kleinen Stadt vorbei auf die alte Kreisbahntrasse. Der Weg führt auf dem naturnahen Radweg auf dem Damm, wo man herrliche Aussichten auf die wunderbare Landschaft genießen kann. In der Ferne liegt die Schlei. Der Weg führt nach Winningmay, wo es eine kleine Badestelle gibt. Hier lässt es sich ein wenig verschnaufen und dabei die schöne Aussicht auf das Naturschutzgebiet Reesholm genießen.

Ausgeruht geht es weiter über weite Felder nach Füsing. Hinter dem Ort führt der Weg in einen romantischen Wald an der Füsinger Au. Von hier aus kann man immer wieder einen Blick auf den malerischen Fluss erhaschen. Hinter dem Forst geht die Strecke in einem Bogen über Scholderup und auf den Rückweg. Dieser führt wieder durch weite Felder, viele von ihnen leuchten gerade strahlend gelb, und schließlich auf der alten Kreisbahntrasse zurück zum Startpunkt der Tour in Schleswig.

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Siesebyer Schleichweg

(20,2 Kilometer, etwa eine Stunde und 19 Minuten)

Das kleine Örtchen Sieseby ist wunderschön direkt an der Schlei gelegen. Bekannt ist es für seine vielen Reetdachhäuser. Das Dorf gehörte ursprünglich dem Hamburger Kaufmann Gustav Anton Schäffer. Bis heute ist das an den Initialen G.A.S. zu erkennen, die an vielen der denkmalgeschützten Reetdachhäuser zu finden sind. Seit 2000 steht der Ort als erstes Flächendenkmal in Schleswig-Holstein unter Denkmalschutz. Von Sieseby aus geht die Radtour Richtung Staunerhütten.

Dabei führt der Weg auf einem Plattenweg über einen Bauernhof. Auf einem Feldweg geht es anschließend zu dem Wäldchen Moorholz, das durchquert wird. Über das Gut Grünholz führt der Weg weiter zum Karlsburger Holz, einem weiteren schönen Wald. Über Feldwege geht es dann wieder zurück an die Schlei in das Dorf Winnemark. Unbedingt empfohlen: ein Abstecher zum Netzausleger, eine Art Hängematte, aus der man den Blick auf die Schlei genießen und entspannen kann. Weiter geht es durch das Dorf und dann auf einem Feld- und Plattenweg direkt an der Schlei entlang zurück zum Ausgangspunkt, dem kleinen Dorf Sieseby.

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Haddebyer Schleichwege

(30,23 Kilometer, etwa zwei Stunden)

Am Bahnhof Schleswig in Friedrichsberg beginnt diese Tour. Zum Auftakt führt der Weg ans Ufer der Schlei, mit einem herrlichen Ausblick aufs Wasser. Ziel ist das Haddebyer Noor. Vorbei an dem Noor geht es wieder zurück ins Land, mitten durch eine landwirtschaftlich geprägte Gegend. Links und rechts vom Wegesrand erstrecken sich weite Felder und grüne Wiesen. Die Strecke führt im weiteren Verlauf am Naturschutzgebiet Esprehmer Moor vorbei und wieder zurück an die Schlei. Der Hafen von Stexwig eignet sich für eine gemütliche Pause. An der Badestelle in Stexwig steht einer von zehn Netzauslegern der Region.

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Ein perfekter Ort, um eine Pause zu machen und die tolle Aussicht auf Schleswig auf der anderen Seite der Schlei zu genießen. Weiter geht es nach Borgwedel, wo es mit dem Naturerlebnisraum Ziegelei Borgwedel einen weiteren schönen Rastplatz gibt. Kurz hinter Borgwedel verlässt der Weg wieder die Schlei und taucht in die landwirtschaftlich geprägte Idylle ein. Auf dem Weg zurück zum Ausgangspunkt geht es übrigens auch an den berühmten Zeugnissen der Wikingerzeit vorbei, an Haithabu und Danewerk.

Kappelner Schleichwege

(51,52 Kilometer, etwa drei Stunden und 21 Minuten)

In Kappeln geht es los. Von hier aus geht die Tour durch Feld- und Waldwege mit herrlicher Natur bis an die Ostseeküste, wo man wunderbar eine gemütliche Pause am Strand einlegen und den Blick über das Meer schweifen lassen kann. Bei guter Sicht ist sogar Dänemark in der Ferne zu erkennen. Anschließend führt die Strecke am Ufer der Ostsee entlang bis zur Schleimündung. Auf ruhigen Wegen führt der Weg an der Schlei bis in das Fischerdorf Maasholm, wo man am Hafen eine Pause einlegen kann. Ein Eis in der Eisdiele oder ein Fischbrötchen im Imbiss von Udo Petersen, beides ist zu empfehlen.

Weiter geht es direkt am Ufer des Wormshöfter Noors und anschließend vorbei an bunten Feldern – jetzt leuchten viele von ihnen strahlend gelb – und durch kleine Waldstücke. Nach einem Schlenker übers Land führt der Weg zurück nach Kappeln. Hier gibt es eine Badestelle mit Grillmöglichkeit, wo man den Tag ausklingen lassen kann, bevor das letzte Stück zurück zum Ausgangspunkt in Kappeln wartet. Und warum sollte man nicht den Abend mit einem Essen am Hafen der kleinen Stadt ausklingen lassen?

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Schleidörfer Schleichwege

(25,01 Kilometer, etwa eine Stunde und 40 Minuten)

Startpunkt der Rundtour ist der Bahnhof von Süderbrarup. Von hier aus geht es auf der alten Bahntrasse aus dem Ort heraus und hinein in wunderbar unberührte Natur. Auf dem unbefestigten Radweg führt die Strecke weiter durch ein kleines Waldstück und anschließend vorbei an weiten Wiesen und bunten Feldern. In Steinfeld geht es runter von dem Bahntrassenradweg und über befestigte Feldwege durch die ländliche Gegend an die Schlei. Schon von Weitem kann man immer wieder das Wasser schimmern sehen. Zur Route gehört ein Abstecher zum Badestrand Schneiderhaken in Lindaunis, wo man sich bei passendem Wetter ein wenig erfrischen oder in einem der schönen Netzausleger entspannen kann.

Ausgeruht geht es weiter am Lindauer Noor entlang. Unterwegs lohnt es sich durchaus, eine kleine Pause im Café Lindauhof einzulegen. Das Haus war lange Jahre lang die Landarztpraxis in der Fernsehserie „Der Landarzt“. Heute beherbergt es ein schönes kleines Café mit einem wunderbaren Garten. Von hier aus führt der Weg durch schöne Felder und Wälder zurück zum Ausgangspunkt in Süderbrarup.

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Waabser Schleichwege

(26,59 Kilometer, etwa eine Stunde und 42 Minuten)

In Kleinwaabs geht diese Strecke los, wo es einen schönen Strand mit Imbiss und schönen Spielgeräten für Kinder gibt. Von hier aus führt der Weg an der Steilküste entlang, vorbei an gemütlichen Bänken (und sogar einer bequemen Liegebank), ideal für die eine oder andere kleine Pause oder ein Picknick. Ab Karlsminde führt die Strecke dann ins Landesinnere, zum Gut Ludwigsburg. Hier gibt es auch ein gemütliches Hofcafé und einen Hofladen mit regionalen Produkten.

Auf dem von Bäumen gesäumten Plattenweg Rothensanderweg, der von den Einwohnern auch „Liebes­allee“ genannt wird, führt die Strecke weiter am Gut Rothensande vorbei und durch weite Felder zurück an die Steilküste der Ostsee. Auf schmalen Wegen mit großartiger Aussicht geht es immer entlang der Küste zurück zum Ausgangspunkt in Kleinwaabs. Unterwegs gibt es übrigens immer wieder schöne Badestellen. Also lohnt es sich bei passendem Wetter die Badesachen einzupacken.

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Riesebyer Schleichwege

(28,7 Kilometer, etwa eine Stunde und 53 Minuten)

Von Rieseby führt ein schöner Feldweg in den wilden Wald Petriholz, durch den es mit dem Rad geht. Weiter geht der Weg ans Ufer der Schlei, entlang an Feldern und kleinen Wäldern. Hier gibt es eine schöne Badestelle, die im Sommer für eine kleine Abkühlung wunderbar genutzt werden kann. Auch Picknicken lässt es sich hier unter den Schatten spendenden Bäumen. Weiter geht es wieder an Feldern vorbei nach Norby und Gammelby. Felder und Wälder wechseln sich auf der großen Schleife zurück nach Rieseby ab. Es geht aber immer wieder auch an imposanten Gutshöfen vorbei. An einige der Gebäude kann man ziemlich nahe heranfahren und ihre Schönheit auch aus der Nähe betrachten.

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