Bargteheide. Der SPD-Spitzenkandidat kündigt bei Auftritt mit Peter Tschentscher einen Austausch von Vertretern an – sollte er gewinnen.

SPD-Spitzenkandidat Thomas Losse-Müller möchte im Fall seines Sieges bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein am 8. Mai einen dauerhaften Vertreter seiner Regierung nach Hamburg entsenden. Der neue Posten solle organisatorisch in der Staatskanzlei angesiedelt werden, sagte der Politiker bei einer Wahlkampfveranstaltung in Bargteheide. Der Vertreter werde sein Büro in der Hansestadt haben.

Zu der Diskussionsrunde im Veranstaltungslokal „Cremon Glashaus“ war auch Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher gekommen, um seinen Parteifreund im Kampf um das Ministerpräsidentenamt zu unterstützen. Beide Politiker betonten die enge wirtschaftliche Verflechtung der Nachbarländer. „90 Prozent der Importe und Exporte Schleswig-Holsteins werden über den Hamburger Hafen abgewickelt“, sagte Tschentscher.

Landtagswahl SH: Losse-Müller nennt Hamburg Vorbild

Doch bei vielen Themen, etwa dem Ausbau der Windkraft, sei Hamburg auch auf den nördlichen Nachbarn angewiesen. „Genau mit diesen Themen wird sich der Landesbeauftragte befassen, um die Zusammenarbeit noch effizienter zu gestalten“, versprach Losse-Müller. Tschentscher begrüßte die Idee. „Ich könnte mir vorstellen, dass wir in diesem Fall auch eine Vertretung in Kiel einrichten werden“, sagte er.

Für seine Pläne in den Bereichen Kitas und bezahlbares Wohnen nannte Losse-Müller Hamburg als Vorbild. So möchte die SPD unter anderem die Kita-Gebühren in Schleswig-Holstein abschaffen. In Hamburg ist die Betreuung bereits seit 2014 beitragsfrei. „Ihr habt gezeigt, dass es geht“, so Losse-Müller. Tschentscher ermutigte seinen Parteifreund, auch Wege zu gehen, die andere als nicht realisierbar abtäten.

Landtagswahl SH: Tschentscher betont gute Beziehung zu Günther

Beide sparten mit direkten Angriffen auf den politischen Gegner. Losse-Müller erwähnte seinen Konkurrenten, Amtsinhaber Daniel Günther (CDU), nur einmal namentlich, als er ihm vorwarf, den Ausbau der Windkraft auszubremsen. Tschentscher – mit Blick auf die aktuellen Umfragen wohl ahnend, dass sein Gegenüber in Kiel auch nach dem 8. Mai aller Wahrscheinlichkeit nach Daniel Günther heißen wird – betonte gar die gute Zusammenarbeit, auch, wenn er selbstredend noch besser mit einem Ministerpräsidenten Thomas Losse-Müller zusammenarbeiten würde.