Kiel. Rund fünf Wochen vor der Landtagswahl hat infratest dimap mehr als 1000 Schleswig-Holsteiner befragt. Das sind die Ergebnisse.

Die CDU baut rund fünf Wochen vor der Landtagswahl in Schleswig-Holstein ihren Vorsprung weiter aus. Die Partei von Ministerpräsident Daniel Günther käme, wenn jetzt gewählt würde, auf 36 Prozent. Das geht aus der aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag des NDR hervor. Das sind noch einmal drei Prozentpunkte mehr als in der NDR-Umfrage aus der zweiten Märzwoche.

Umfrage zur Landtagswahl: Grüne und FDP verlieren leicht

Während die SPD um den Spitzenkandidaten Thomas Losse-Müller bei 20 Prozent stagniert, fallen die Grünen, deren Spitzenkandidatin Monika Heinold angetreten ist, neue Ministerpräsidentin zu werden, um zwei Punkte auf 18 Prozent.

Auch die FDP um den aktuellen Wirtschaftsminister Bernd Buchholz verliert leicht und liegt jetzt bei 8 Prozent. Das sind 3,5 Prozent weniger als bei der Landtagswahl 2017. Die AfD kommt weiter auf 6 Prozent, der SSW auf 4 (für ihn gilt die Fünf-Prozent-Hürde nicht), die Linken landen in der Kategorie „Andere“ und blieben draußen.

Das sind die Regierungsoptionen nach der Wahl

.Damit gäbe es mehrere Regierungsoptionen: Schwarz-Grün hätte auch ohne die bislang mitregierende FDP eine stabile Mehrheit, eine große Koalition aus CDU und SPD wäre ebenfalls möglich. Machbar wäre auch ein Bündnis aus CDU, FDP und SSW. Aus dem Rennen wäre aber demnach die von der SPD angestrebte „Küstenkoalition“ mit Grünen und SSW. Selbst eine Ampel-Koalition (SPD, Grüne, FDP) käme laut Umfrage auf nur genau die Hälfte der Stimmen – und hätte damit die Mehrheit verfehlt.

Die Schleswig-Holsteiner haben großes Vertrauen in die Arbeit der regierenden CDU. Sie glauben, dass die Partei die größte Kompetenz hat, um Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen, um die Wirtschaft voranzubringen, eine gute Schulpolitik zu betreiben, den Etat im Griff zu haben, die Kriminalität zu bekämpfen. Nur bei den Fragen, wer für soziale Gerechtigkeit sorge und wer eine gute Familienpolitik betreibe, landet die SPD auf Platz 1. Mit weitem Abstand zu den Mitbewerbern auf dem Spitzenplatz sind die Grünen bei der Frage, wer eine gute Umwelt- und Klimapolitik mache.

Schleswig-Holsteiner zufrieden mit der Jamaika-Koalition

Die Schleswig-Holsteiner sind weiterhin zu drei Viertel zufrieden oder sehr zufrieden mit der seit 2017 arbeitenden Jamaika-Koalition - und wünschen sich mehrheitlich eine Fortsetzung. Die Arbeit von Regierungschef Günther finden sind ebenfalls drei Viertel der Menschen im Norden gut, bei Finanzministerin Monika Heinold immerhin noch 40 Prozent. Auf Platz 3 in diese Frage landet Wirtschaftsminister Bernd Buchholz mit 35 Prozent Zustimmung. Der SPD-Spitzenkandidat taucht hier nicht auf – er ist nicht im Parlament.

Wäre eine Direktwahl des Ministerpräsidenten möglich, würden mehr als 60 Prozent Daniel Günther wählen. Für Monika Heinold würden dann 11 Prozent stimmen, für Thomas Losse-Müller 6.

Weitere Umfrage mit Abweichungen für CDU uns SPD

Es gab diese Woche noch eine weitere Umfrage - mit deutlichen Abweichungen bei CDU und SPD. Laut der Befragung durch das Meinungsforschungsinstitut INSA im Auftrag der "Bild"-Zeitung käme die CDU auf 28 Prozent, wenn diesen Sonntag gewählt würde; die SPD auf 27. Die Grünen erhalten in der Umfrage 16, die FDP 11, die AfD 6, der SSW 4 und die Linke 3 Prozent.

Infratest dimap hat für den NDR 1158 Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner vom 24. Bis 29. März befragt