St.Peter-Ording. Weil der Meeresspiegel ansteigt, drohen die kultigen Pfahlbauten in der Nordsee zu versinken. Wie es nun weitergeht.
Die Strandbar 54° Nord zieht um: Weil der Meeresspiegel infolge des Klimawandels steigt, muss der alte Pfahlbau in St. Peter-Ording der Nordsee weichen. Und die Planungen für einen neuen Pfahlbau gehen voran. Gerade wurde im Bauausschuss der erste Vorentwurf für das neue Gebäude vorgestellt. Im Mai stimmt die Gemeinde endgültig über die Pläne ab.
Die Pfahlbauten in St. Peter-Ording sind längst zum Markenzeichen des beliebten Nordseebades geworden. An jedem Strand in Ording, Bad, Dorf und Böhl sind solche Pfahlbauten. Doch sie sind gefährdet. Denn mit dem Anstieg des Meeresspiegels wird der Strand immer schmaler, die Pfähle drohen in der Nordsee zu versinken. Das Meer drängt jährlich rund fünf bis sieben Meter in Richtung Strand.
Nordsee: Beliebte Strandbar in St. Peter-Ording muss umziehen
Um die Pfahlbauten zu retten, müssen sie in den kommenden Jahren um bis zu 200 Meter und mehr weg von der Wasserkante Richtung Land versetzt werden. Das benachbarte Wassersportzentrum X-H2o war bereits versetzt worden und liegt in Zukunft etwa 120 Meter südlich der neuen Strandbar.
Die Strandbar 54° im Ortsteil Ording steht sehr weit draußen, 70 Meter vom Strand entfernt in der Nordsee. Zuletzt hatten Ende Februar Stürme und Orkane starke Schäden angerichtet. Die Nordseewellen hatten die zentrale Seebrücke sowie den Steg zur Strandbar 54° Nord teilweise zerstört. Die Reparaturen an dem Steg laufen noch und sollen vor Ostern beendet sein – pünktlich zur Saison.
Strandbar muss zurückversetzt werden
Um die beliebte Bar mit dem Panoramablick auf die Nordsee dauerhaft zu sichern, muss das Gebäude zurückversetzt werden. Der neue Bau soll nun etwa 280 Meter östlich vom alten Standort in Richtung Dünen entstehen, auf Höhe des neuen Mehrzweckgebäudes mit der Wasserrettung, Sanitäranlagen und einem Infopoint der Nationalparkverwaltung.
Der 13 Meter hohe Pfahlbau ist dann 900 Quadratmeter groß, die Strandbar wird davon 400 Quadratmeter einnehmen. Die Gäste können später in sieben Metern Höhe den Ausblick über Strand und Nordsee genießen.
Nordsee: Im Herbst sollen Arbeiten beginnen
Außerdem ist ein Staffelgeschoss vorgesehen. Naturschützer müssen sich keine Sorgen machen: „Das direkte Untersuchungsgebiet weist – außer für Vögel – keine Lebensräume und Habitatfunktionen für relevante Tierartengruppen auf. Im engeren Untersuchungsgebiet ist aufgrund der bestehenden Nutzung und ungünstigen Habitatbedingungen nicht mit dem Vorkommen von Brutvögeln zu rechnen“, heißt es im landschaftspflegerischen Begleitplan zum Bauvorhaben.
- Fähre fährt ab sofort wieder stündlich zur Nordseeinsel
- Nordsee bei Urlaubern erneut besonders beliebt
- Hier können Hamburger den Frühling am besten genießen
Anders als momentan, kann die Strandbar in dem neuen Pfahlbau dann sogar ganzjährig betrieben werden. Besonderes Augenmerk wird auf die Beleuchtung gerichtet: Die Lichter sollen laut landschaftspflegerischem Begleitplan vogel- und insektenfreundlich sein. Der neue Pfahlbau wird außerdem einen Holzsteg mit Beleuchtung bekommen, da die Strandbar ja auch in den dunklen Wintermonaten und am Abend genutzt werden wird. Wenn alles nach Plan verläuft, könnte schon im Herbst mit dem Setzen der Pfähle begonnen werden.