Maasholm. Die Landzunge wird immer öfter vom Meer überspült. Initiative will Halbinsel retten und appelliert an Politik: “Zeit läuft uns davon.“

Der Gründer der Bürgerinitiative „Schleimünde retten“ hat an die Politik appelliert, endlich zu handeln und das Naherholungsgebiet Schleimünde vor einer dauerhaften Überspülung zu retten. „Seit der Gründung der Initiative vor gut zwei Jahren ist fast nichts passiert. Dabei läuft uns die Zeit davon“, sagt Philipp Zülsdorff.

Ziel der Initiative ist es, die Halbinsel durch Schutzmaßnahmen zu erhalten. „Die wird durch Stürme und Hochwasser stetig abgetragen und immer häufiger ganz überspült.“ Zuletzt sei wieder mindestens ein Meter der Küste verloren gegangen. „Muss es erst massive Hochwasser geben, das die tief liegenden Ortschaften wie Olpenitz Dorf, Maasholm und vor allem Arnis betrifft?“

Schleimünde wird durch Stürme und Hochwasser stetig abgetragen

Zülsdorff spricht damit aus, was viele Bewohner der Region denken. Schon die Gründung seiner Bürgerinitiative sorgte für viel Aufsehen. In kürzester Zeit hatten Tausende Menschen seine Petition unterschrieben. „Das hat aber leider nichts bewirkt. Und die Corona-Pandemie hat alle Aktivitäten leider einschlafen lassen.“ Zülsdorff will nun wieder verstärkt für die Rettung kämpfen. „Die Politik muss endlich handeln“, sagt er. Bisher habe er den Eindruck, dass die Gefahr kleingeredet werde. Zudem würden die Politiker und die zuständigen Institutionen wie der Landesbetrieb für Küstenschutz mit veralteten Zahlen arbeiten. „Mit denen ist die Lage einfach nicht so dramatisch.“

Philipp Zülsdorff
Philipp Zülsdorff © Kristina Steiner | Kristina Steiner

Zum Hintergrund: Schleimünde selbst, die Mündung in den Seitenarm der Ostsee, ist schmal. An der einen Seite steht ein markanter Leuchtturm. Hier gibt es auch den kleinen Hafen, ein Hafenbüro, ein Veranstaltungsgebäude, eine Wiese zum Grillen und Zelten – und ein winziges Restaurant, vielen unter dem Namen Giftbude bekannt. Der Bereich gehört der Lighthouse Foundation mit Sitz in Kiel. Direkt im Anschluss erstreckt sich eine etwa 100 Hektar große Halbinsel, ein Naturschutzgebiet. Die starken Stürme und Hochwasser im Frühjahr und Herbst verkleinern den schmalen Küstenabschnitt seit Jahren.

Schleimünde vor dauerhafter Überspülung retten

Zülsdorff beobachtet als Wasserbauingenieur die Situation schon lange. Außerdem ist er seit knapp drei Jahren ehrenamtlicher Vorsitzender des Fördervereins naturnaher Wasserwanderplatz Schleimünde, der dort den Hafen betreibt. „So einfach ist Schleimünde nicht zu retten“, sagt er. Mit einem einmaligen Sandaufschütten sei es nicht getan. Regelmäßig müsste Material vorgespült werden, welches dann wieder abgetragen werden kann. „Damit würde man einen natürlichen Prozess, den sogenannten Uferparallel-Sedimenttransport, künstlich wieder in Gang setzen.“

Das Spannende an einem solchen Projekt: „Der Sand, den man zum Aufspülen benötigt, fällt im Umkreis von weniger als 50 Kilometern als ,Abfall‘ an, und zwar durch Baggermaßnahmen in Fahrwassern und in den Häfen.“ Dieses Material müsste einfach nur in Schleimünde eingesetzt werden, „anstatt es auf eine Verklappstelle in der Ostsee zu bringen“. Bisher sei diese Maßnahme nicht erwogen worden, so Zülsdorff, „weil die Kosten etwas höher wären und man immer den günstigsten Entsorgungsweg wählen muss, wurde mir gesagt“. Zudem könne ein parallel zum Ufer verlaufender Schutzwall aus Natursteinen gebaut werden.

Bürgermeister befürwortet die Diskussion um Schleimünde

Auch Kay-Uwe Andresen, Bürgermeister des kleinen Örtchens Maasholm, befürwortet die Diskussion um Schleimünde. „Wir haben zum Glück vor unserer Tür direkt noch einen sogenannten Überlaufdeich. Der verhindert, dass das Ostseewasser im Falle einer Flut von Schleimünde direkt und ungehindert unser Gemeindegebiet überflutet“, sagt er. Deshalb würde der Ort nicht so schnell überschwemmt werden. Dennoch: Sollte die Landzunge dauerhaft überspült werden, hätte die Ostsee quasi freien Zugang auf den aus heutiger Sicht nicht genügend hohen Deich.

Mit Folgen für den Deich, aber auch auf die Strömungen innerhalb der Schlei. „Wenn hier mehr Wasser reinläuft, hat das Konsequenzen für die Ortschaften entlang der Schlei“, so Andresen. Er beruhigt allerdings auch. „Bei dieser Diskussion geht es für den Ort Maasholm weniger um die nächsten Monate oder Jahre. Es geht um eine langfristige Strategie, wie wir mit Schleimünde, aber auch den Folgen des Klimawandels umgehen wollen.“

„Ansonsten wird Maasholm wieder zu einer Insel“

Denn, so Andresen, entscheidend seien vor allen die Folgen des Klimawandels, die in den kommenden Jahrzehnten zu sehen sein würden. „Das ist für uns vor allem ein erhöhter Wasserspiegel.“ Gemeinsam machen sich die Ostseeanrainer von der Lübecker Bucht bis zur Flensburger Förde seit geraumer Zeit darüber Gedanken, wie man damit umgehen wolle. „Ansonsten wird Maasholm wieder zu einer Insel.“ Was das Dorf übrigens bis Anfang der 50er-Jahre hin und wieder war. Andresen spricht sich dafür aus, in der Region die Deiche zu erhöhen, „zumindest dort, wo die Infrastruktur geschützt werden muss“. Aber eine solche Planung brauche Zeit. Deshalb sei es dringend nötig, zügig mit Planung und Realisierung weiterzumachen.

Dagmar Struß, stellvertretende Landesvorsitzende des Nabu Schleswig Holstein, kennt sich als Leiterin der NABU-Landesstelle Ostseeschutz mit dem Thema aus. Sie bezeichnet die Diskussion um Schleimünde als Trauerspiel. „Die Schlei ist Sinnbild dafür, dass der Mensch immer noch nicht begriffen hat, dass die Umweltzerstörung verheerende langfristige Auswirkungen hat und nicht einfach mal eben mit ein paar Maßnahmen zurückgenommen werden kann“, sagt sie. Daran rüttele auch die Öffentlichkeitsarbeit einer Bürgerinitiative nicht oder die Politiker, die ihren Wählern hilfreich beispringen würden.

In den vergangenen Jahren hätte sich der Landtag immer wieder mit dem Umweltzustand der Schlei beschäftigt. Ohne echtes Ergebnis. „Während es viel Geschrei darum gibt, dass das Wasser steigen wird, wird in den Städten und Gemeinden in Rekordzeit daran gearbeitet, die letzten Flächen an der Schlei der Bebauung und Versiegelung zuzuführen, anstatt mit Retentionsflächen (möglichen Überflutungsgebieten, d. Red) dem Unausweichlichen zu begegnen“, so Struß. „Man habe von nichts gewusst, wird man nicht sagen können, denn die Klimabüros sagen es seit längerer Zeit voraus.“

"Wir müssen anerkennen, dass wir die ganze Ostseeküste nicht schützen können“

Auch deshalb sehe der Nabu eine Wand vor Schleimünde kritisch. „Wir müssen anerkennen, dass wir die ganze Ostseeküste nicht schützen können“, so die Expertin. „Jeder Mensch hier oben möchte, dass genau die Küste vor seiner Haustür gesichert wird“ – das sei aber nicht möglich. Die Ostseeküste zeige ein dynamisches Bild. „Hier wird etwas abgetragen, an anderer Stelle wieder etwas angespült.“ Damit müssten die Menschen lernen zu leben. „Auch wenn das bedeuten kann, dass sich so ein Ort wie Schleimünde verändern wird.“

Hochwasser und Sturmschäden im Norden

Durch das Gebäude verlaufen mehrere Hauptleitungen der Trinkwasserversorgung.
Durch das Gebäude verlaufen mehrere Hauptleitungen der Trinkwasserversorgung. © Michael Arning
Mit Sandsäcken und Pumpen drängen Kräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk das Wasser zurück.
Mit Sandsäcken und Pumpen drängen Kräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk das Wasser zurück. © Michael Arning
Wegen der Gefahr für die Trinkwasserversorgung Hamburgs wurde ein Großaufgebot der Feuerwehr alarmiert.
Wegen der Gefahr für die Trinkwasserversorgung Hamburgs wurde ein Großaufgebot der Feuerwehr alarmiert. © Michael Arning
Aus der Luftperspektive zeigt sich, wie weitläufig die Überschwemmungen am Alsterlauf sind.
Aus der Luftperspektive zeigt sich, wie weitläufig die Überschwemmungen am Alsterlauf sind. © TV Newskontor
Eine Parkbank steht inmitten eines überfluteten Gebiets an der Alster.
Eine Parkbank steht inmitten eines überfluteten Gebiets an der Alster. © TV Newskontor
Die Sturmtiefs der vergangenen Tage haben in Wäldern in Norddeutschland (hier Grevesmühlen) große Schäden hinterlassen.
Die Sturmtiefs der vergangenen Tage haben in Wäldern in Norddeutschland (hier Grevesmühlen) große Schäden hinterlassen. © dpa | Jens Büttner
Wie hier in Grevesmühlen (Mecklenburg-Vorpommern) haben die Stürme auch in Schleswig-Holstein große Schäden in den Wäldern angerichtet.
Wie hier in Grevesmühlen (Mecklenburg-Vorpommern) haben die Stürme auch in Schleswig-Holstein große Schäden in den Wäldern angerichtet. © dpa | Jens Büttner
Nach dem Osten ist nun auch der Norden Hamburgs von Hochwasser betroffen.
Nach dem Osten ist nun auch der Norden Hamburgs von Hochwasser betroffen. © TV Newskontor
Die Sturmflut bedingt durch Tief
Die Sturmflut bedingt durch Tief "Antonia" sorgt in Bergedorf für deutliche Überschwemmungen. © Marie Kröger
Felder an der Gose-Elbe in Reitbrook sind am Montagabend weit überspült.
Felder an der Gose-Elbe in Reitbrook sind am Montagabend weit überspült. © Christoph Leimig
Das Technische Hilfswerk und die Feuerwehr pumpen Wasser an der Tatenberger Schleuse ab. Die Sturmflut durch Tief
Das Technische Hilfswerk und die Feuerwehr pumpen Wasser an der Tatenberger Schleuse ab. Die Sturmflut durch Tief "Antonia" bringt große Wassermassen nach Bergedorf. © Leon Mahncke
Diese dicken Rohre werden an die Hochleistungspumpen angeschlossen.
Diese dicken Rohre werden an die Hochleistungspumpen angeschlossen. © Christoph Leimig
Am Montagabend schlossen Feuerwehrleute in Nettelburg an der Krapphofschleuse die Rohre an die Pumpen an.
Am Montagabend schlossen Feuerwehrleute in Nettelburg an der Krapphofschleuse die Rohre an die Pumpen an.
Die zentrale Seebrücke in St. Petr Ording hat im Sturm schwer gelitten.
Die zentrale Seebrücke in St. Petr Ording hat im Sturm schwer gelitten. © Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording
Auf der Insel Juist  kam es durch den Sturm zu erheblichen Dünenabbrüchen.
Auf der Insel Juist kam es durch den Sturm zu erheblichen Dünenabbrüchen. © Sven Ahrends
Die Sturmflut bedingt durch Tief
Noch ist der Serrahn nicht übergetreten. © Marie Kröger
Die Sturmflut bedingt durch Tief
Die Flut fällt im Süden Hamburgs deutlich stärker aus als erwartet. © Marie Kröger
Die Sturmflut bedingt durch Tief
Viele Menschen im Raum Bergedorf sollten schon am Sonntag ihre Keller und unteren Geschosse räumen. © Marie Kröger
Die Sturmflut bedingt durch Tief
Es drücken riesige Wassermassen aus dem Sachsenwald über die Bille nach Bergedorf hinein. © Marie Kröger
Die Dove Elbe (hier am Yachthafen kurz vor der Tatenberger Schleuse) ist über die Ufer getreten.
Die Dove Elbe (hier am Yachthafen kurz vor der Tatenberger Schleuse) ist über die Ufer getreten. © imago images/Hanno Bode
Bereits seit Sonntagnachmittag pumpt das Technische Hilfswerk Wasser um – trotzdem steigt der Pegel hinter der Tatenberger Schleuse immer weiter an.
Bereits seit Sonntagnachmittag pumpt das Technische Hilfswerk Wasser um – trotzdem steigt der Pegel hinter der Tatenberger Schleuse immer weiter an. © imago images/Hanno Bode
Im Kreis Pinneberg ist der Boden so gesättigt vom Regen, dass er kein weiteres Wasser mehr aufnehmen kann.
Im Kreis Pinneberg ist der Boden so gesättigt vom Regen, dass er kein weiteres Wasser mehr aufnehmen kann. © TV Newskontor
In Prisdorf steht das Wasser bereits in umittelbarer Nähe der Häuser.
In Prisdorf steht das Wasser bereits in umittelbarer Nähe der Häuser. © TV Newskontor
Der kleine Fluss Bilsbek in Prisdorf kann das gestaute Wasser nicht schnell genug abfließen lassen, um Überschwemmungen zu verhindern.
Der kleine Fluss Bilsbek in Prisdorf kann das gestaute Wasser nicht schnell genug abfließen lassen, um Überschwemmungen zu verhindern. © TV Newskontor
Tief liegende Grundstücke sind bereits akut vom Wasser bedroht.
Tief liegende Grundstücke sind bereits akut vom Wasser bedroht. © TV Newskontor
Einmal mehr wurde der Fischmarkt durch eine Sturmflut überspült.
Einmal mehr wurde der Fischmarkt durch eine Sturmflut überspült. © dpa | Daniel Bockwoldt
Auch noch am Montag kommt es im Bahnverkehr im Norden zu teils erheblichen Einschränkungen.
Auch noch am Montag kommt es im Bahnverkehr im Norden zu teils erheblichen Einschränkungen. © dpa | Bodo Marks
Auf der Fehmarnsundbrücke ist am Sonntagabend erneut ein Sattelzug von einer Böe erfasst und umgeweht worden. Schon während des Orkans
Auf der Fehmarnsundbrücke ist am Sonntagabend erneut ein Sattelzug von einer Böe erfasst und umgeweht worden. Schon während des Orkans "Zeynep" waren zwei Lkw auf derselben Brücke verunglückt. © imago images/Beautiful Sports
Helfer von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk bereiten sich in der Nacht zum Montag auf weiter steigende Pegel vor. Mit Sandsackbarrieren wie hier am Curslacker Deich soll verhindert werden, dass es zu größeren Überflutungen kommt.
Helfer von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk bereiten sich in der Nacht zum Montag auf weiter steigende Pegel vor. Mit Sandsackbarrieren wie hier am Curslacker Deich soll verhindert werden, dass es zu größeren Überflutungen kommt. © Christoph Leimig
Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks legen an der Tatenberger Schleuse Schläuche aus, um Wasser abzupumpen.
Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks legen an der Tatenberger Schleuse Schläuche aus, um Wasser abzupumpen. © Christoph Leimig
Mit Hochleistungspumpen wird das Wasser an der Tatenberger Schleuse umgepumpt.
Mit Hochleistungspumpen wird das Wasser an der Tatenberger Schleuse umgepumpt. © Christoph Leimig
Zwei Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks im Einsatz an der Tatenberger Schleuse.
Zwei Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks im Einsatz an der Tatenberger Schleuse. © Christoph Leimig
Ein Feuerwehrmann verlegt im Stadtteil Curslack Sandsäcke an einem Graben an der Dove-Elbe, um Wohnhäuser vor Hochwasser zu schützen
Ein Feuerwehrmann verlegt im Stadtteil Curslack Sandsäcke an einem Graben an der Dove-Elbe, um Wohnhäuser vor Hochwasser zu schützen © Daniel Bockwoldt/dpa
Ein Feuerwehrmann zersägt einen Baum, der in Bergedorf auf die Gleise gestürzt war. Auswirkungen auf den Bahnverkehr hatte der Einsatz aber nicht. Denn schon seit Jahren fahren dort keine Züge der öffentlichen Nah oder Fernverkehrs.
Ein Feuerwehrmann zersägt einen Baum, der in Bergedorf auf die Gleise gestürzt war. Auswirkungen auf den Bahnverkehr hatte der Einsatz aber nicht. Denn schon seit Jahren fahren dort keine Züge der öffentlichen Nah oder Fernverkehrs. © Christoph Leimig
Die Stegkonstruktion wurde auf etwa 30 Meter Länge zerstört.
St. Peter-Ording: Die Stegkonstruktion wurde auf etwa 30 Meter Länge zerstört. © Tourismuszentrale St. Peter-Ording
Das Ausmaß der Zerstörung am Strand von St. Peter-Ording.
Das Ausmaß der Zerstörung am Strand von St. Peter-Ording. © Tourismuszentrale St. Peter-Ording
Überreste der Stegkonstruktion am Strand von St. Peter-Ording.
Überreste der Stegkonstruktion am Strand von St. Peter-Ording. © Tourismuszentrale St. Peter-Ording
Die zerstörte Steganlage am Strand von St. Peter-Ording.
Die zerstörte Steganlage am Strand von St. Peter-Ording. © Tourismuszentrale St. Peter-Ording
Feuerwehrmänner retten mit einem Schlauchboot zwei Menschen aus einem Auto in der Hamburger Speicherstadt. Die Menschen wurden in ein Krankenhaus gebracht.
Feuerwehrmänner retten mit einem Schlauchboot zwei Menschen aus einem Auto in der Hamburger Speicherstadt. Die Menschen wurden in ein Krankenhaus gebracht. © Daniel Bockwoldt / dpa
Frederik und Gerrit Braun, die beiden Gründer des Miniatur Wunderlands, nutzten die Sturmflut, um ihr Kreuzfahrtschiff zu Wasser zu lassen.
Frederik und Gerrit Braun, die beiden Gründer des Miniatur Wunderlands, nutzten die Sturmflut, um ihr Kreuzfahrtschiff zu Wasser zu lassen. © Miniatur Wunderland / Martin Zink
Am Salomon-Heine-Weg nahe dem Eppendorfer Mühlenteich kippte ein Baum auf ein Wohnmobil.
Am Salomon-Heine-Weg nahe dem Eppendorfer Mühlenteich kippte ein Baum auf ein Wohnmobil. © Alexander Sulanke
Wie hier an der Großen Elbstraße wurden Straßen in Ufernähe überflutet.
Wie hier an der Großen Elbstraße wurden Straßen in Ufernähe überflutet. © HA | Alexander Josefowicz
Das Morgenhochwasser am Sonnabend lief zu einer sehr schweren Sturmflut auf.
Das Morgenhochwasser am Sonnabend lief zu einer sehr schweren Sturmflut auf. © HA | Alexander Josefowicz
Orkan
Orkan "Zeynep" drückte das Wasser die Elbe hinauf, so dass es zu einer sehr schweren Sturmflut kam. © HA | Alexander Josefowicz
Die Feuerwehr musste auch an der Haltestelle Mundsburg einen Baum fällen, der umzustürzen drohte.
Die Feuerwehr musste auch an der Haltestelle Mundsburg einen Baum fällen, der umzustürzen drohte. © Michael Arning
In der Wielandstraße in Eilbek hat der Orkan Teile der Fassade eines Mehrfamilienhauses abgerissen.
In der Wielandstraße in Eilbek hat der Orkan Teile der Fassade eines Mehrfamilienhauses abgerissen. © Michael Arning
Im gesamten Stadtgebiet wurden – wie hier an der Hamburger Straße – Bäume entwurzelt.
Im gesamten Stadtgebiet wurden – wie hier an der Hamburger Straße – Bäume entwurzelt. © Michael Arning
Auf den Bahrenfelder Steindamm ist am Freitag ein Baum gestürzt und hat ein Kind verletzt, das mit dem Fahrrad unterwegs war.
Auf den Bahrenfelder Steindamm ist am Freitag ein Baum gestürzt und hat ein Kind verletzt, das mit dem Fahrrad unterwegs war. © Marcus Brandt/dpa
Eine Mutter und ihr Kind stehen am Donnerstag am überschwemmten Fischmarkt in Hamburg.
Eine Mutter und ihr Kind stehen am Donnerstag am überschwemmten Fischmarkt in Hamburg. © Daniel Bockwoldt/dpa
Feuerwehrleute zersägen einen Baum, der am Freitag auf den Bahrenfelder Steindamm gestürzt ist.
Feuerwehrleute zersägen einen Baum, der am Freitag auf den Bahrenfelder Steindamm gestürzt ist. © Marcus Brandt/dpa
Eine Frau fotografiert während Orkantief Zeynep einen Regenbogen in der Region Hannover.
Eine Frau fotografiert während Orkantief Zeynep einen Regenbogen in der Region Hannover. © dpa
Nach dem heftigem Sturm
Nach dem heftigem Sturm "Ylenia" und vor dem neuem Orkantief "Zeynep" tritt Wasser im Fährhafen von Dagebüll über das Ufer. © dpa
In Bad Bevensen (Niedersachsen) forderte Sturmtief
In Bad Bevensen (Niedersachsen) forderte Sturmtief "Ylenia" ein Todesopfer. Ein 37 Jahre alter Mann wurde in seinem Auto von einem umgestürzten Baum erschlagen. © dpa | Philipp Schulze
Ein Lkw liegt mitten auf der Huntebrücke der Autobahn 29 bei Oldenburg. Das Fahrzeug wurde durch eine Sturmböe erfasst und kippte um. Der Fahrer blieb unverletzt.
Ein Lkw liegt mitten auf der Huntebrücke der Autobahn 29 bei Oldenburg. Das Fahrzeug wurde durch eine Sturmböe erfasst und kippte um. Der Fahrer blieb unverletzt. © dpa | Mohssen Assanimoghaddam
Das Dach des Fahrzeugs wurde durch den Baum vollständig eingedrückt.
Das Dach des Fahrzeugs wurde durch den Baum vollständig eingedrückt. © dpa | Philipp Schulze
Feuerwehrleute räumen in Norderstedt eine Straße frei.
Feuerwehrleute räumen in Norderstedt eine Straße frei. © Feuerwehr Norderstedt
Auf der Bundesstraße 404 kippte der Sturm einen leicht beladenen Anhänger auf die Seite.
Auf der Bundesstraße 404 kippte der Sturm einen leicht beladenen Anhänger auf die Seite. © Polizeiinspektion Harburg
In Norderstedt ist eine Birke auf ein Auto gefallen.
In Norderstedt ist eine Birke auf ein Auto gefallen. © Feuerwehr Norderstedt
In Lokstedt hat der Sturm einen Baum entwurzelt – dieser stürzte auf ein Auto.
In Hamburg-Lokstedt hat der Sturm einen Baum entwurzelt – dieser stürzte auf ein Auto. © HA
Wegen des starken Sturms stürzte auch in Lohbrügge ein Baum auf die Straße und sorgte für Verkehrsbehinderungen.
Wegen des starken Sturms stürzte auch in Lohbrügge ein Baum auf die Straße und sorgte für Verkehrsbehinderungen. © Christoph Leimig
In Elmshorn wurde eine Frau schwer verletzt, als ihr Auto von einer umstürzenden Tanne getroffen wurde.
In Elmshorn wurde eine Frau schwer verletzt, als ihr Auto von einer umstürzenden Tanne getroffen wurde. © Kreisfeuerwehrverband Pinneberg
Wegen des Baumes in Lohbrügge konnten Busse und Autos nicht passieren.
Wegen des Baumes in Lohbrügge konnten Busse und Autos nicht passieren. © Christoph Leimig
Anzeigetafel im Hamburger Hauptbahnhof: Einige Züge verspäteten sich infolge des Sturms um mehrere Stunden.
Anzeigetafel im Hamburger Hauptbahnhof: Einige Züge verspäteten sich infolge des Sturms um mehrere Stunden. © dpa | Daniel Bockwoldt
Reisende warten im Hamburger Hauptbahnhof vor dem Reisezentrum. Sturmtief Ylenia sorgt für zahlreiche Zugausfälle.
Reisende warten im Hamburger Hauptbahnhof vor dem Reisezentrum. Sturmtief Ylenia sorgt für zahlreiche Zugausfälle. © dpa | Daniel Bockwoldt
Im Landkreis Stade hat der Sturm einen Baum gespalten.
Im Landkreis Stade hat der Sturm einen Baum gespalten. © Feuerwehr Buxtehude
Die Bahn stellte für die von den Ausfällen betroffenen Fahrgäste einen Aufenthaltszug bereit.
Die Bahn stellte für die von den Ausfällen betroffenen Fahrgäste einen Aufenthaltszug bereit. © AFP | Daniel Reinhardt
In Buchholz in der Nordheide riss eine entwurzelte Birke ein Stromkabel mit aus dem Erdreich.
In Buchholz in der Nordheide riss eine entwurzelte Birke ein Stromkabel mit aus dem Erdreich. © dpa | Tobias Johanning/JOTO
Eine Filiale der Schanzenbäckerei musste am Sonnabend leergepumpt werden.
Eine Filiale der Schanzenbäckerei musste am Sonnabend leergepumpt werden. © Alexander Berthold
In Mühlen Eichsen (Mecklenburg-Vorpommern) hat der Sturm eine Mobiltoilette auf einer Straßenbaustelle umgeworfen.
In Mühlen Eichsen (Mecklenburg-Vorpommern) hat der Sturm eine Mobiltoilette auf einer Straßenbaustelle umgeworfen. © dpa | Jens Büttner
Im Volkspark sind mehrere Bäume umgestürzt. Vor dem Betreten von Wäldern wird derzeit gewarnt.
Im Volkspark sind mehrere Bäume vom Wind umgeweht worden. Vor dem Betreten von Wäldern wird derzeit gewarnt. © Roland Magunia
Im Volkspark in Hamburg hat der Sturm erste Bäume umgeknickt.
Ein umgestürzter Baum versperrt im Hamburger Volkspark den Weg. © Roland Magunia
Der Fischmarkt in Hamburg mit der Fischauktionshalle ist am Donnerstagmorgen während einer Sturmflut überschwemmt.
Der Fischmarkt in Hamburg mit der Fischauktionshalle ist am Donnerstagmorgen während einer Sturmflut überschwemmt. © dpa | Daniel Bockwoldt
Der Hamburger Fischmarkt ist am frühen Donnerstagmorgen erneut überflutet worden.
"Am Pegel St. Pauli wurde gegen 5.00 Uhr ein Wert von 1,98 Meter über dem mittleren Hochwasser (MHW) gemessen", sagte ein Sprecher des Sturmflutwarndienstes des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH). © dpa | Daniel Bockwoldt
Auch die Hamburger Hafenfähren hatten mit dem vom Wind aufgepeitschten Wasser der Elbe zu kämpfen.
Auch die Hamburger Hafenfähren hatten mit dem vom Wind aufgepeitschten Wasser der Elbe zu kämpfen. © dpa | Daniel Bockwoldt
Auch in Bremerhaven wurden mehrere Straßen durch eine Sturmflut überschwemmt.
Auch in Bremerhaven wurden mehrere Straßen durch eine Sturmflut überschwemmt. © dpa | Jörg Hüneke
Der Hafen von Harlesiel (Niedersachsen): Wegen des Sturmtiefs und der erhöhten Wasserstände haben viele Fährbetriebe an der Küste den Verkehr zu den Ostfriesischen Inseln eingestellt.
Der Hafen von Harlesiel (Niedersachsen): Wegen des Sturmtiefs und der erhöhten Wasserstände haben viele Fährbetriebe an der Küste den Verkehr zu den Ostfriesischen Inseln eingestellt. © dpa | Hauke-Christian Dittrich
Die Freiwillige Feuerwehr Kirchdorf beseitigt eine umgekippte Birke im Haselhain im Stadtteil Heimfeld.
Die Freiwillige Feuerwehr Kirchdorf beseitigt eine umgekippte Birke im Haselhain im Hamburger Stadtteil Heimfeld. © Andre Zand-Vakili
Ein heftiger Sturm wütet über Hamburg: Feuerwehrleute beim Aufstellen von Baustellenabsperrungen an der Fuhlsbüttler Straße.
Feuerwehrleute beim Aufstellen von Baustellenabsperrungen an der Fuhlsbüttler Straße. © Michael Arning
In einem Kleingartenverein an der Fabriciusstraße in Hamburg ist ein Baum auf eine Laube gestürzt.
In einem Kleingartenverein an der Fabriciusstraße in Hamburg ist ein Baum auf eine Laube gestürzt. © Michael Arning
In Rostock-Warnemünde lockte der Sturm Schaulustige ans Wasser …
In Rostock-Warnemünde lockte der Sturm Schaulustige ans Wasser … © imago images/Fotoagentur Nordlicht | Frank Hormann
… und einige ganz Wagemutige sogar darauf.
… und einige ganz Wagemutige sogar darauf. © imago images/Fotoagentur Nordlicht | Frank Hormann
Auf der Insel Wangerooge hatte bereits im Januar eine Sturmflut für massive Schäden gesorgt und einen Teil des Strandes weggerissen.
Auf der Insel Wangerooge hatte bereits im Januar eine Sturmflut für massive Schäden gesorgt und einen Teil des Strandes weggerissen. © dpa | Peter Kuchenbuch-Hanken
In Hannover befreien Feuerwehrleute Autos von Ästen, die beim Orkantief auf einen Parkplatz gekracht sind.
In Hannover befreien Feuerwehrleute Autos von Ästen, die beim Orkantief auf einen Parkplatz gekracht sind. © dpa | Julian Stratenschulte
Bei Wilkenburg in der Region Hannover hat der Sturm einen Baum an einer Landstraße entwurzelt.
Bei Wilkenburg in der Region Hannover hat der Sturm einen Baum an einer Landstraße entwurzelt. © dpa | Julian Stratenschulte
In Bad Bevensen (Niedersachsen) ist ein Baum auf ein Gebäude gestürzt.
In Bad Bevensen (Niedersachsen) ist ein Baum auf ein Gebäude gestürzt. © dpa | Philipp Schulze
Auch am Maschsee in Hannover hat der Sturm Schäden angerichtet.
Auch am Maschsee in Hannover hat der Sturm Schäden angerichtet. © imago images/localpic | Rainer Droese
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Eine ähnliche Meinung vertritt der neue Bürgermeister von Kappeln, Joachim Stoll. Klar sei: „Schleimünde ist ein ganz besonderer Ort hier in der Region.“ Die Bewohner der Küsten müssten sich damit abfinden, dass sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten wegen des Klimawandels viel verändern werde. „Dazu gehört auch Schleimünde, egal was dort gemacht wird.“ Stoll ist überzeugt, dass die Diskussion um die Rettung des Eingangs zur Schlei vor allem einen emotionalen Aspekt habe. „Wir müssen uns hier an der gesamten Küste in den kommenden Jahren fragen, was uns der Schutz wert ist. Wir stehen vor einer gesellschaftlichen Frage, nämlich der der Folgen des Klimawandels und des Umgangs damit“, so Stoll. Und dann stelle sich die Frage: „Bauen wir hier oben ein Bollwerk, ähnlich wie an der Nordsee?“ Bisher sei das vom Küstenschutz so nicht vorgesehen.

"Muss es erst ein verheerendes Hochwasser geben?"

Dagmar Struß verweist in diesem Zusammenhang auf die sogenannte Ostseestrategie 2100. Hier werde die Dynamik an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste – auch unter dem Aspekt des Klimawandels – untersucht: „Für die Lösung der Frage, wie der Küstenschutz der Zukunft aussehen soll, werden Modelle erstellt.“ Am Ende der Evaluierung stünden Optionen, die zu einer Gesamtstrategie zusammengeführt werden.

Dem Gründer der Initiative „Schleimünde retten“ dauert das zu lange. „Wir können nicht ewig diskutieren, sondern müssen handeln“, sagt Philipp Zülsdorff. „Denn ein Zurückholen verloren gegangener Landstücke ist komplizierter.“ Und er spitzt zu: „Muss es erst ein verheerendes Hochwasser geben, bis der Kreis Schleswig Flensburg und das Land Schleswig Holstein reagieren?“ Denn auch dass Menschen dabei zu Schaden kämen, sei durchaus möglich. „Auf politischer Seite wird im Falle eines Extremereignisses keiner sagen können, dass er von der potenziellen Gefahr nichts gewusst hat.“