Sylt. Sylt Marketing-GmbH lässt in einer Online-Kampagne elf Menschen zu Wort kommen, die auf der Insel ihr Glück gefunden haben.
Leben und arbeiten auf Sylt – für viele bleibt das ein Traum. Andere sind diesen Weg gegangen und machen Mut: Eine Wohnung zu finden sei zwar eine Herausforderung, aber nicht unmöglich, sagt René Liska, der vor zehn Jahren auf die Insel zog und dort als Küchenchef arbeitet. Weil Fachkräfte wie er dringend gesucht werden, möchte Sylt mit einer Charme-Offensive weitere Bürger anlocken. Die Botschaft: Trotz der schwierigen Wohnsituation biete die Insel einen attraktiven Lebens- und Arbeitsraum.
In einer Online-Kampagne lässt die Sylt Marketing-GmbH jetzt in Kurz-Filmen diejenigen zu Wort kommen, die dort ihr Glück gefunden haben – von der Gesundheits- und Krankenpflegerin bis zum Küchenchef. Menschen, die auf Sylt arbeiten und leben und davon erzählen.
Sylt: So lebt und arbeitet es sich auf der Nordseeinsel
Unter ihnen ist auch René Liska. „Moin, ich bin der René, und ich lebe und arbeite auf Sylt“, stellt sich der 28-Jährige vor. „Ich arbeite für Arcona, das Strandhotel Wyn in Westerland mit einem richtig geilen Rooftop, mit einem Schwimmbad im fünften Stock, mit einem richtig geilen Restaurant und einer richtig geilen Küchencrew.“
René Liska ist Küchenchef im Wyn. Strandhotel Sylt, einem Hotel der Arcona-Gruppe. Die Hotellerie sei für ihn zur Herzensangelegenheit geworden, sagt er. Seit zehn Jahren lebt er auf Sylt und zeigt sich in dem Film so, wie man sich das Leben am Meer vorstellt: Mal ist René im Neoprenanzug und einem Surfboard unterm Arm am Strand, mal bei der Arbeit in der Küche. So schön sein Job sei, das Thema Wohnen auf Sylt, sagt er, sei „eine heftige Herausforderung“. Doch wer für das Hotel arbeite, habe die Möglichkeit, in der ersten Zeit in Mitarbeiterwohnungen unterzukommen.
Seitdem er auf Sylt lebt, hat René das Stand-Up-Paddling in der Welle für sich entdeckt. Das Gute an der Arbeit in der Gastronomie sei: „Meistens haben die Gastronomen am Montag frei.“ In der Nebensaison kann er mit Freunden am Strand zusammensitzen und einen Grill aufbauen. „Es wird nie langweilig.“ Warum gerade Sylt? „Ich habe mich in die Insel verliebt“, sagt der gebürtige Gießener. Den „Inselkollaps“ kennt er aber auch und muss deshalb auch mal zwischendurch „runter von der Insel“.
Sylt: Als Krankenpflegerin in der Asklepios Nordseeklinik
Die Gesundheits- und Krankenpflegerin Nina Lange arbeitet in der Asklepios Nordseeklinik. An ihrem Job mag die 26-Jährige das Arbeiten im Team und am Ende des Tages etwas Sinnvolles getan zu haben. Sie hatte Glück, und es war einfach für sie, vor vier Jahren eine Wohnung auf Sylt zu finden. Denn auch ihr Arbeitgeber hat ihr eine Wohnung zur Verfügung gestellt. „In meiner Freizeit mache ich entspannende Dinge, weil mein Job in der Notaufnahme meist mit viel Stress und lauten Geräuschen zusammenhängt“, erzählt Nina Lange.
Deshalb liebt die frühere Hamburgerin abseits des Jobs die Ruhe auf der Insel und geht gern spazieren. Den Wind um die Nase pusten lassen, die kühlen Temperaturen – das genieße sie sehr, sagt sie. „Auf Sylt lebt man wie auf einem abgeschotteten Haufen Sand.“ Mitten im Meer habe man seinen eigenen Kosmos.
Sylt: Fachkräftemangel auf der Insel nimmt zu
Nina Lange und René Liska sind nur zwei von elf Neu-Syltern, die in den drei bis vier Minuten langen Filmen von ihrem Leben auf der Trauminsel vieler Deutscher erzählen und anderen Mut machen, es ihnen einfach gleichzutun. Die Kampagne „Inselleben. Leben und Arbeiten auf Sylt“ der Sylt Marketing GmbH (SMG) hat einen ernsten Hintergrund. Viele Sylter Unternehmer aus allen Branchen haben mit einem so großen Fachkräftemangel zu kämpfen, dass er inzwischen sogar die Existenz mancher Betriebe bedroht.
Um diesem Trend entgegenzuwirken, hat die SMG die Seite www.sylt.de/inselleben konzipiert. Dort finden Interessierte neben den Filmen auch Adressen, eine Branchenübersicht, Freizeittipps und eine Ansprechpartnerin bei der Marketing GmbH. Fünf der Filme sind bereits online, die weiteren sechs erscheinen bald. Inszeniert wurden sie von Tom Tautz, der 2012 bis 2014 als Urlaubsreporter und Blogger über Sylt berichtete. Er hat die Protagonisten getroffen und gefilmt. Tautz: „Herausgekommen sind elf Geschichten von wunderbaren Menschen, die auf der Insel ihre eigenen Wege gehen und die zeigen, dass leben und arbeiten auf Sylt hinhaut.“
- Neues Label: Wie der Sylt-Urlaub nachhaltiger werden soll
- Wo sich Promis erholen: Löhne niedriger als auf dem Festland
- Westerland: Neue Chefin übernimmt Wyn Strandhotel
Auch Sylter Betriebe helfen bei der Wohnungssuche
„Diese gezielten Ansprachen sind sehr effektiv“, sagt SMG-Geschäftsführer Moritz Luft. Ein weiterer Baustein der Kampagne ist die Jobdatenbank von Kimeta. „Sie ermöglicht eine zielgerichtete Suche nach freien Stellen, ob Festanstellung, Ausbildung oder Minijob“, so Luft. Die Jobdatenbank werde demnächst auch für Sylter Betriebe nutzbar sein, die auf sämtlichen Jobdatenbanken ihre freien Jobs einstellen können.
Und beim Thema Wohnen tut sich laut Moritz Luft ebenfalls eine Menge: „Das mit dem Wohnraum bekommen wir hin, in dem Bereich wird es demnächst Entspannung geben.“ Nicht nur viele Firmen werben mit Wohnungen – manche sogar voll ausgestattet – um neue Mitarbeiter, sondern auch die Inselgemeinden denken um. Sie bauen inzwischen immer mehr Wohnungen ausschließlich für Insulaner.