Hallig Hooge. Auch in Zeiten des Klimawandels sollen die Halligen als Siedlungsraum erhalten bleiben. Wichtig dafür: Der Sand von Sylt.
Nach den schweren Stürmen „Xaver“ und „Christian“ im Jahr 2013 hatte die Landesregierung Schleswig-Holstein ein Warftverstärkungs- und entwicklungsprogramm beschlossen, das die Halligen in der Nordsee auch in Zeiten des Klimawandels als Siedlungsraum erhalten soll.
Als eine von drei Pilotwarften wurde die Hanswarft auf der Hallig Hooge ausgewählt, die, anders als Treuberg auf Langeneß und die Norderwarft auf Nordstrandischmoor, mit einem Ringdeich geschützt wird. Alle drei Projekte, die vom Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN.SH) im Auftrag der Landesregierung koordiniert werden, stehen nun vor ihrem Abschluss.
Nordsee: Hanswarft auf Hallig Hooge hat 30 Bewohner
Die 30 Bewohnerinnen und Bewohner der Hanswarft hatten sich für die Anpassung des Ringdeiches mit einem zusätzlichen Plateau auf der Westseite und gegen eine Neuausrichtung entschieden, die den Abriss aller Häuser und den Aufbau einer neuen, höheren Warft als Fundament für die Gebäude vorgesehen hätte.
Die Hanswarft ist die größte Warft im Wattenmeer und verfügt mit Supermarkt, Restaurant, Museen, Feuerwehr und dem Sitz der Gemeindeverwaltung zudem über eine breite Infrastruktur für die rund 100 Bewohner und deren Gäste auf Hooge.
Arbeiten auf Hallig Hooge kosten 6,2 Millionen Euro
Im Zuge der rund 6,2 Millionen Euro teuren Baumaßnahme, die zu 95 Prozent vom Land Schleswig-Holstein bezahlt wird, wurden auf der Hanswarft auch drei Bauplätze angelegt, die eine Weiterentwicklung der Hallig ermöglichen sollen.
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Die Bauarbeiten wurden im laufenden Betrieb durchgeführt und waren recht aufwendig, denn alle Baumaterialien, wie beispielsweise der vor Sylt gewonnene Sand, mussten mit dem Schiff zur Hallig transportiert werden.
Hallig in der Nordsee: Jetzt fehlen nur noch Asphalt und Rasen
Die Bauarbeiten gehen nun mit der Asphaltierung der Straße und der Rasensaat auf der Südseite nach mehr als zwei Jahren auf ihr Ende zu. Eine offizielle Einweihung ist allerdings erst im kommenden Jahr geplant.
„Zuvor müssen noch einige Restarbeiten erledigt werden“, sagt Michael Klisch, der stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde Hooge. „Es hat zwar nicht alles reibungslos funktioniert“, so Klisch weiter. „Und es ist auch nicht einfach gewesen, die unterschiedlichen Interessen der Warftbewohner unter einen Hut zu bekommen.“ Aber jetzt sei er einfach nur froh und dankbar darüber, dass die Landesregierung den Bewohnern der Hanswarft einen langfristigen Schutz vor dem Anstieg des Meeresspiegels verschafft habe.
„Pilotprojekte bringen es mit sich, dass alle Beteiligten Neuland betreten, dabei Erfahrungen sammeln und daraus für die nächsten Maßnahmen lernen“, sagt Birgit Matelski, Direktorin des LKN. „Am Ende zählen die Ergebnisse – und die stimmen auf Hooge, Langeneß und Nordstrandischmoor.