Hamburg. Ploß (CDU) setzt sich für bessere Mobilfunknetze ein. Funklöcher auf See beeinträchtigen Sicherheit der Schifffahrt.
In einem der am stärksten befahrenen Schifffahrtsreviere weltweit – der Deutschen Bucht mit den Flussmündungen von Elbe und Weser – gibt es Mobilfunklöcher, die die Sicherheit der wichtigen Verkehrsader beeinträchtigen können. Seit Jahren fordern der Verband Deutscher Reeder und die Bundeslotsenkammer eine deutliche Verbesserung der maritimen Breitbandkommunikation auf Nord- und Ostsee.
Um moderne Software nutzen zu können, die es zum Beispiel Lotsen ermöglicht, auf digitalen Karten die aktuelle Position eines Schiffes und Pegelstände in Echtzeit zu sehen, ist ein lückenloses Mobilfunknetz auf See erforderlich. Bislang wird innerhalb der 200-Meilen-Zone über UKW-Funk oder per Satellitentelefon kommuniziert, weil der Handy-Empfang nur lückenhaft oder gar nicht vorhanden ist.
Doch das soll sich nun ändern. Das Bundesverkehrsministerium will den Ausbau des Netzes in der Deutschen Bucht voraussichtlich über das Mobilfunkförderprogramm vorantreiben. „Nach derzeitiger Einschätzung erscheint eine Förderung zur Abdeckung der Schifffahrtswege in der Deutschen Bucht im Rahmen des Mobilfunkförderprogramms grundsätzlich möglich. Weitere Fördermöglichkeiten durch den Bund bestehen aus hiesiger Sicht nicht“, schreibt Enak Ferlemann (CDU), parlamentarischer Staatssekretär im Verkehrsministerium, in seiner Antwort auf eine Anfrage des CDU-Bundestagsabgeordneten Christoph Ploß. Es laufe derzeit ein Konsultationsverfahren, bis Ende August könnten interessierte Unternehmen Stellungnahmen abgeben.
Derzeit wird untersucht, wie viele Funkstandorte benötigt werden
Allerdings weist Ferlemann auch auf technische Probleme hin. „Da die bisherigen Untersuchungen zu dem Schluss kommen, dass sich durch eine Aufrüstung der Bake Alpha die Versorgungslücken nicht vollständig schließen lassen, wird derzeit untersucht, wie viele Funkstandorte genau benötigt werden“, schreibt der Staatssekretär.
Dazu werde eine konkrete Funknetzplanung zur Identifizierung der notwendigen Standorte durchgeführt, „die auch die speziellen Ausbreitungseigenschaften der Frequenzen auf See berücksichtigt“. Ferlemann weiter: „Daher sind derzeit noch keine konkreten Kostenschätzungen möglich. Diese hängen maßgeblich davon ab, wie viele Standorte neu zu errichten sind.“
Ferlemann schreibt in seinem Brief an Ploß außerdem, dass die Förderung einer besseren Mobilfunkversorgung der Deutschen Bucht noch in diesem Jahr beginnen könne. „Es ist sehr erfreulich, dass sich nun eine Lösung abzeichnet, von der die Hamburger Hafenwirtschaft genauso wie die Seelotsen profitieren würden“, sagte Ploß.