Hamburg. Naturschutzbund weist gesetzlich geschützte und bislang unberücksichtigte Riffe entlang der geplanten Trasse nach.

Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) hat nach eigenen Angaben am Grund der Ostsee entlang der Trasse des geplanten Fehmarnbelttunnels neue Riffe nachgewiesen. Die Riffstrukturen seien bei eigenen Unterwasser-Biotopkartierungen in dem Meeresgebiet zwischen der Insel Fehmarn und Dänemark festgestellt worden, teilte der Nabu mit.

"Riffe sind durch das Bundesnaturschutzgesetz und die europäische FFH-Richtlinie (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie/d.Red.) streng geschützte Lebensräume." Die nun nachgewiesenen Strukturen seien im Genehmigungsprozess für das deutsch-dänische Tunnelprojekt bislang unberücksichtigt geblieben. Einzelheiten will der Naturschutzbund am Donnerstag in Hamburg der Öffentlichkeit vorstellen.

Nabu denkt auch an die Schweinswale

Der Nabu, der seit vielen Jahren mit anderen Verbänden und Interessengruppen gegen eine feste Querung des Fehmarnbelts kämpft, hatte im Mai beim Bundesverwaltungsgericht Klage gegen den Ende 2018 erlassenen Planfeststellungsbeschluss eingereicht.

Satz mit (blauem) X? Eine Gegnerin der Beltquerung sitzt in Puttgarden auf Fehmarn an dem Strandabschnitt, an dem sich die Einfahrt des Tunnels nach Dänemark befinden soll (Archiv).
Satz mit (blauem) X? Eine Gegnerin der Beltquerung sitzt in Puttgarden auf Fehmarn an dem Strandabschnitt, an dem sich die Einfahrt des Tunnels nach Dänemark befinden soll (Archiv). © Picture Alliance/dpa

Er bemängelt einen fehlenden Bedarf und überholte Verkehrsprognosen für den geplanten 18 Kilometer langen Eisenbahn- und Straßentunnel sowie schwere Auswirkungen auf Flora und Fauna. So würden auch die Wanderwege der Schweinswale durch einen Tunnelbau unterbrochen.