Geesthacht/ Lüneburg. Offenes Wehr lässt Elbpegel bei Geesthacht um 50 Zentimeter sinken. Das ist dramatisch, weil seit Monaten Niedrigwasser herrscht.
Ein Defekt am Elb-Stauwehr bei Geesthacht sorgt für ein rasantes Absinken des Elbpegels. Seit Freitagnachmittag stehe das Wehr voll offen, sagte am Sonnabend ein Mitarbeiter der Notfallmeldestelle des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) in Magdeburg. „Damit fließt eine Menge Wasser ab.“ Mitarbeiter der Schifffahrtsverwaltung seien dabei, den Schaden zu beheben.
Der Pegel der Elbe in Hohnstorf war in der Nacht zum Sonnabend innerhalb weniger Stunden um etwa 50 Zentimeter gesunken. Zeitweise lag er unter 3,70 Meter, normal sind es 4,50 Meter. Laut Lüneburger „Landeszeitung“ legt der abgesenkte Wasserstand die komplette Hinterlandanbindung des Hamburger Hafens still. Der Schiffsverkehr auf dem Elbe-Seiten-Kanal in Niedersachsen sei ebenso betroffen wie auf dem Elbe-Lübeck-Kanal. Der Pegel sei so schnell gesunken, dass es mit bloßem Auge erkennbar gewesen sei.
Weil seit Monaten Niedrigwasser herrscht, kommt kaum Wasser nach, um wieder eine ausreichende Fahrrinnentiefe aufstauen zu können. Denn auch das Schiffshebewerk bei Scharnebeck hat den Betrieb wegen des Niedrigwassers eingestellt. Damit ist die komplette Hinterlandanbindung des Hamburger Hafens stillgelegt. Nichts geht mehr.
Nur zwei Fähren verkehren noch
„Wir haben da einen Schadenfall, das müssen wir am Montag genau sondieren“, sagte der Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Lauenburg, Tillmann Treber, der „Landeszeitung“. Wegen des seit Monaten herrschenden Niedrigwassers sollte am Wehr Geesthacht eigentlich der Pegel der Elbe so gehalten werden, dass Schifffahrt noch möglich ist.
Den sinkenden Pegelständen trotzen laut Zeitungsbericht noch die Elbfähren bei Bleckede und Neu Darchau. Beide Fähren seien am Samstag regulär in Betrieb, heißt es.