Juist/Hamburg . „Töwerland-Express“ startet mehrmals am Tag in Norddeich. Ein neuer Katamaran soll zwischen Föhr, Amrum und Dagebüll verkehren.
Eine neue Fähre verkürzt jetzt die Fahrzeit vom Festland (Norddeich) auf die ostfriesische Insel Juist von 90 auf 45 Minuten. Das fast neun Meter lange Schiff trägt just jenen Namen, mit dem die Einheimischen ihre Insel liebevoll nennen: Töwerland (Zauberland). Wie Schiffseigner und Inselgastronom Jörg Schmidt sagt, sei die „Töwerland-Express“ keine Konkurrenz zur Reederei Frisa, sondern ein zusätzliches Angebot.
Aufgrund von Ebbe und Flut sind die größeren Schiffe an bestimmte Fahrzeiten gebunden. Die kleine Fähre mit derzeit maximal acht Plätzen düst dagegen tideunabhängig über das Wattenmeer mit einer maximal vorgeschriebenen Geschwindigkeit von 16 Knoten.
Mehr Gäste können jetzt auf die Insel Juist kommen
Sehr zur Freude des Einzelhandels und der Gastronomen: Während die Insel vor allem an den Wechselwochenenden wegen der bisherigen Fahrpläne zeitweise kaum touristisch frequentiert war, können nun mehr Gäste auf die Insel kommen – auch am Freitagabend.
Allerdings ist die Mini-Fähre nur eine Zwischenlösung. Weil spezielle Genehmigungen noch nicht vorlagen, konnte die nur etwas größere baugleiche Schwester – immerhin mit einer Kapazität von zwölf Plätzen – noch nicht mit dem Beginn der Saison an den Start gehen. Der Rumpf wird im russischen St. Petersburg gefertigt, die weitere Fertigstellung und Ausrüstung erfolgt in Lübeck (Schleswig-Holstein). Die „Töwerland-Express“ startet mehrmals am Tag in Norddeich. Eine Strecke kostet 45 Euro, für Hin- und Rückfahrt sind 82 Euro fällig.
Katamaran mit 250 Plätzen verkehrt zwischen Amrum, Föhr und Dagebüll
Auch im schleswig-holsteinischen Wattenmeer schlägt in dieser Saison eine neue Fähre Wellen. Ein Katamaran der Wyker Dampfschiffs-Reederei (W.D.R.) wurde jetzt auf der Insel Föhr im Wyker Innenhafen getauft. Der Neubau ist unter deutscher Flagge registriert und zunächst an die Reederei Adler-Schiffe verchartert.
Als „Adler Rüm Hart“ wird der rund 34 Meter lange Katamaran dann mit bis zu 250 Passagieren an Bord unter anderem zwischen Föhr, Amrum, Hooge, Langeness und Dagebüll verkehren. Dabei schafft er den Angaben zufolge auch gegen die Strömung die im Wattenmeer erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 16 Knoten (knapp 30 km/h).
Wie die Reederei mitteilt, geht es ab Wyk auf Föhr täglich (sonntags nur von Juni-September) um 10.15 Uhr nach Amrum und weiter mit der Anschlussverbindung Adler-Express auf schnellstem Weg nach Sylt.
Planungen für Elektrofähre in Rostock
Unterdessen gehen die Planungen für eine Elektrofähre über die Warnow (Rostock) weiter. Der Ausbau der Elektromobilität gehört zum Umweltkonzept der Hansestadt Rostock. Der 21 Meter lange Leichtbau aus Aluminium soll von 2020 an zwischen dem ehemaligen Rostocker Werftbecken und Gehlsdorf verkehren – binnen acht Minuten. Noch in diesem Jahr will die Stadt den Bau der vollelektronischen Fähre (80 Plätze) europaweit ausschreiben.
Das Rostocker Ingenieurbüro Neptun Ship Design hatte den Entwurf für die Elektrofähre erarbeitet. Das Ingenieurbüro gehört inzwischen zu MV Werften.