Westerland. Die Hamburger Band begeisterte 6000 Fans auf dem Flughafen der Nordseeinsel – und brachte zur Unterstützung Tonbandgerät mit.

Das war ein Hamburger Musik-Wochenende – direkt am Nordsee-Strand: Vor 6000 Fans spielte Revolverheld open air auf dem Sylter Flughafen und brachte mit Tonbandgerät auch noch Freunde aus der Hansestadt mit, die zum Auftakt begeisterten. Vor einem Jahr – so berichtet Revolverheld Johannes Strate – habe das Telefon geklingelt, und am anderen Ende wurde gefragt: „Wollt ihr im nächsten Sommer ein Konzert auf Sy..? „Ja!“, habe er damals unterbrochen und gedacht, es wäre wieder ein kleiner Club. Und dann das!

Den Auftakt machten die Jungs aus Hamburg-Niendorf und Bremen mit „Immer noch Fühlen“ aus dem neuen Album „Zimmer mit Blick“. Doch im Laufe des Abends gab es aus gut 13 Jahren Bandgeschichte alles, was das Herz der Revolverheld-Fans begehrt: von „Freunde bleiben“, über „Ich lass für Dich das Licht an“ und bis zum „Sommer in Schweden“. Für „Spinner“ kam noch einmal Tonbandgerät-Sänger Ole Specht als Gast auf die Bühne und sang mit Frontmann Johannes Strate: „Das geht raus an alle Spinner/denn sie sind die Gewinner/wir kennen keine Limits/ ab heute – für immer!“ Und 6000 Fans stimmten vor der Kulisse der ehemaligen Militär-Hangars mit ein.

Bei "Darf ich bitten" ein Bad in der Menge

Doch natürlich spielten Johannes Strate, Kristoffer Hünecke, Niels Kristian Hansen und Jakob Sinn (unterstützt von Chris Rodriguez am Bass und Daniel Hass­becker am Keyboard) auch die meisten Songs vom aktuellen Album. Eine besondere Einlage war die Revolverheld-Interpretation des Songs „Denkmal“ von der Band Wir sind Helden.

Den eigenen Hit „Darf ich bitten“ verband Sänger Johannes Strate mit einem Bad in der Menge: Er ging bis nach hinten durch die Zuschauermenge, brachte alle dazu, der Bühne den Rücken zuzuwenden und gemeinsam zu springen. So ein Open-Air-Konzert ist schließlich nicht nur Zuhören, sondern Mitmachen, ein großes gemeinsames Erlebnis der vielen angereisten Hamburger. Nach knapp zwei Stunden ging dann doch leider das Licht (auf der Bühne) aus – und 12.000 Füße machten sich auf den Weg nach Hause. Mit einem wunderbaren Abend im Erinnerungs-Gepäck und – um es mit Revolverheld zu sagen – mit der ultimativen Gewissheit: „Das kann uns keiner nehmen.“