Kiel. Robert Habeck kündigte eine Bundesrats-Initiative zum Ausbau der Windenergie auf See an. Branche brauche “Perspektive“.
Schleswig-Holsteins Landesregierung fordert einen weiteren Ausbau der Windenergie auf See. Dazu wolle sie Anfang Februar eine Initiative in den Bundesrat einbringen, kündigte Umweltminister Robert Habeck (Grüne) am Dienstag in Kiel an. Demnach sollte der bundesweite Deckel für Offshore-Energie in Nord- und Ostsee auf mindestens 20 Gigawatt bis 2030 und 30 Gigawatt bis 2035 angehoben werden. Bislang liege er bei 15 Gigawatt bis 2030.
Die anfänglichen Probleme der fehlenden Netzanbindung und der hohen Produktionskosten hätten Branche und Netzbetreiber gelöst und das durch die Ausbaufortschritte der vergangenen Jahre bewiesen, sagte Habeck. „Die Offshore-Windenergie ist aus den Kinderschuhen raus und wird erwachsen.“ Für die gesetzlich festgelegte Begrenzung gebe es damit keinen Grund mehr.
"Zügiger Netzausbau" Voraussetzung für Energiewende
Die inzwischen etwa 20.000 Arbeitskräfte starke junge Branche trüge darüber hinaus erheblich zu Wohlstand und wirtschaftlichem Wachstum bei. „Die Offshore-Branche braucht eine langfristige Perspektive durch einen kontinuierlichen Ausbau im Heimatmarkt, um das Know-How, die Innovationskraft und die Kostensenkungspotenziale in Deutschland zu sichern“, betonte der Minister.
Mit einem stärkeren Ausbau der Offshore-Energie müssten zugleich die landseitigen Stromnetze weiter modernisiert und ausgebaut werden. „Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Energiewende ist der zügige Netzausbau. Auch die Windenergie auf See muss in die Verbrauchszentren im Süden Deutschlands gelangen können.“