Sylt. Geschäftsführer stellt sein Projekt vor und verrät, wann das Haus auf dem Gelände des ehemaligen Offiziersheims eröffnet werden soll.

„Wenn wir hier durch sind, habe ich nichts mehr auf dem Konto. Sylt ist mein finanzieller Tiefpunkt“, beantwortete Christian Harisch am Freitagabend lächelnd die Frage einer Sylter Einwohnerin nach seinem Finanzierungskonzept für den geplanten „Lanserhof Sylt“. Auf dem Gelände des ehemaligen Offiziersheims mit Blick auf das Wattenmeer sollen Patienten nach Mayr fasten und sich einer kardiologischen Reha unterziehen können.

Wie er das 100-Millionen-Projekt stemmen wolle, ob der das Geld auf dem Konto habe?, wollte die Listerin wissen. Sie war eine von rund 150 interessierten Einwohnern, die der Einladung der Gemeinde List und der Lanserhof-Gruppe gefolgt waren, sich über das Neubauprojekt auf dem Gelände des ehemaligen Offiziersheims zu informieren. Auf dem Konto hat der Tiroler die 100 Millionen freilich nicht. Rund 60 Millionen werde er fremdfinanzieren müssen, so Harisch. Investitionssumme pro Zimmer: Etwa 1,5 Millionen Euro. „Nur das Ritz in Paris war teurer“, so Harisch.

Was ist mit dem Abwasser?

68 Zimmer sind im „Lanserhof Sylt“ vorgesehen. Darüber hinaus musste sich der Investor am Freitagabend kaum kritischen Fragen stellen oder Bedenken ausräumen. Mehrmals gab es Applaus während der rund anderthalb-stündigen Präsentation zum Konzept und der geplanten Reetdach-Architektur. Die bestehenden Gebäude werden zum Teil abgerissen – das ehemalige Offiziersheim indes steht unter Denkmalschutz und wird saniert.

Zwei der Teilnehmer äußerten allerdings Bedenken in Bezug auf das Abwasser und die Wasserversorgung. Dazu sagte Lists Bürgermeister Ronald Benck: „Beide Probleme sind erkannt, wir arbeiten bereits mit der Energieversorgung Sylt (EVS) daran“. Dabei gehe es um die Aufrüstung der ehemaligen Kläranlage in List sowie eine Erneuerung des Leitungssystems im Bereich Mellhörn nördlich des Orts. Bei zusätzlichen 68 Zimmern, die im „Lanserhof Sylt“ entstehen sollen, sei aber auch nicht mit Problemen bei der Wasserversorgung zu rechnen, so Benck. „Die Erneuerung der Wasserleitungen war ohnehin geplant, weil die alten Leitungen abgesackt sind.“

Anfangs habe in der Gemeinde „skeptische Zurückhaltung“ in Bezug auf das Großprojekt geherrscht, bekannte Bürgermeister Benck. Jedoch: „Wir haben Verträge geschlossen und sehen, dass Zusagen eingehalten werden. Wir freuen uns auf das, was kommt“, so Benck. Geht es nach Christian Harisch, sollen die Abbrucharbeiten am 30. November beginnen. „Spätestens zu Ostern 2018 wollen wir durch sein damit.“ Die Fertigstellung ist für 2020 geplant.