Kiel . Gute Stimmung trotz „Wasser von allen Seiten“ beim Antrittsbesucht von Frank-Walter Steinmeier. Er lobt den Umgang mit Minderheiten.
KielTreffen mit der Landesregierung und Landtagsabgeordneten haben den Auftakt des Antrittsbesuchs von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Schleswig-Holstein bestimmt. Bei seinem Besuch gehe es aber nicht nur um Treffen mit Kabinett und Abgeordneten, sagte Steinmeier am Donnerstag in Kiel. „Diese Reise ist ein Besuch des Landes.“ Bis Freitagabend seien viele Stationen geplant, „bei denen wir etwas mitbekommen von der Vielfalt in diesem Land“.
Am Morgen hatten Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und seine Frau Anke das Staatsoberhaupt und dessen Frau Elke Büdenbender im Gästehaus der Landesregierung in Empfang genommen. Anschließend nahm Steinmeier an einer Sitzung des Kabinetts der Jamaika-Koalition teil.
Regenbekleidung im Gepäck
Das Wetter war herbstlich norddeutsch. Es regnete in Strömen. Steinmeiers guter Laune schien das nicht zu schaden. „Erstens habe ich mich auf der Wetter-App orientiert“, sagte er. „Zweitens hatten wir Hinweise darauf, dass wir jedenfalls heute Wasser von allen Seiten bekommen werden – nicht nur Ostsee und Nordsee, sondern auch von oben.“ Vorsorglich habe er Regenbekleidung eingepackt.
Auch Gastgeber Günther nahm das Wetter mit Humor. Ihm sei es wichtig, „ein positives Bild von Schleswig-Holstein zu zeichnen“. Er wolle Steinmeier an beiden Tagen zeigen, „was Schleswig-Holstein so kann“. Dabei gehe es auch um Herausforderungen des Landes wie die nötigen Investitionen in die Infrastruktur. „Er merkt das ja auch hier, wir haben Staus in unserem Land“, sagte Günther.
Steinmeier besucht Hamburger Hallig
Eines der Schwerpunkte ist die Minderheitenpolitik des nördlichsten Bundeslandes, in dem eine friesische und eine dänische Minderheit lebt. Für Steinmeier steht fest: „Hier in Schleswig-Holstein kann man ja in Europa in vorbildlicher Art und Weise erleben, wie man Minderheitenschutz diesseits und jenseits der Grenze gewährleistet und wie das Problem von Minderheiten gar nicht mehr in der öffentlichen Wahrnehmung ist, weil es hier richtige, angemessene und gute Behandlung erfährt.“
Der zweite Besuchstag wird dann maritim geprägt. Auf der Hamburger Hallig (Kreis Nordfriesland) geht es am Freitag um das Thema Nationalpark Wattenmeer und Küstenschutz.