Kiel. Kieler Oberbürgermeister findet die Entscheidung des noch amtierenden Ministerpräsidenten “sehr, sehr bedauerlich“.

Die Kieler Woche (17. -25. Juni) muss in diesem Jahr ohne die traditionelle Eröffnung durch den schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten auskommen. „Der Ministerpräsident hat abgesagt, wie er im Moment, glaube ich, fast alle Termine absagt. Das finde ich sehr, sehr bedauerlich“, sagte der Kieler Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) bei einer Pressekonferenz zum Rahmenprogramm der Segelregatta mit Volksfestcharakter, die in Kiel seit Ende des 19. Jahrhunderts ausgetragen wird. Man werde sich „um adäquaten Ersatz bemühen“, hieß es aus dem Rathaus.

Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) begründete die Absage mit Respekt gegenüber den Wählern. „Nach der Wahlniederlage und der Ankündigung des Rückzugs aus der schleswig-holsteinischen Politik achte ich bewusst darauf, in der Öffentlichkeit nur noch mit größter Zurückhaltung aufzutreten. Das gebietet der Respekt vor den Wählerinnen und Wählern“, ließ Albig am Nachmittag aus der Staatskanzlei mitteilen.

Nach der verlorenen Landtagswahl in Schleswig-Holstein hatte Torsten Albig in der vergangenen Woche in einer persönlichen Erklärung seinen Rückzug aus der Politik angekündigt. Er bleibt jedoch bis zur Ablösung durch einen neuen Ministerpräsidenten offiziell im Amt.