Flensburg. Ein rechtspopulistischer Politiker träumt von einer Expansion bis zur Eider. Die teilt Schleswig-Holstein in der Mitte.
Der Vize-Chef der Dänischen Volkspartei, Søren Espersen, hat die dänische Minderheit in Deutschland aufgefordert, an der Grenzziehung von 1920 zu rütteln. „Wir hätten gerne ein Dänemark bis zur Eider. Natürlich. Das muss auch die Idee der dänischen Minderheit sein, sonst verstehe ich gar nichts“, sagte der rechtspopulistische Politiker in einem Interview mit dem dänischen Sender DK4.
Die Eider verläuft etwa in der Mitte Schleswig-Holsteins. „Warum sollten wir das nicht wollen, das ist Hoffnung und Traum“, sagte Espersen auf die Frage nach territorialen Ansprüchen der Partei. „Die Geschichte ist nicht statisch“, sagte Espersen.
100.000 Dänen leben in Deutschland
Seine Dänische Volkspartei stellt die zweitstärkste Fraktion im Parlament in Kopenhagen und ist seit Jahren wichtiger Stützpartner der rechtsliberalen Minderheitsregierung. Zuletzt büßte sie in Umfragen aber rund ein Viertel ihrer Stimmen ein und lag bei einem Anteil von 15 Prozent.
Die dänische Minderheit in Deutschland umfasst nach einer Studie der Universität Hamburg etwa 100.000 Angehörige. Der größte Teil, 42.000, leben im angestammten Landesteil Schleswig des nördlichsten Bundeslandes, 37.000 im Landesteil Holstein sowie 25.000 in Hamburg.