Westerland. Landesverkehrsminister Reinhard Meyer will im Sylter Bahnstreit schlichten – doch der Zug kam 20 Minuten zu spät auf der Insel an.

Schleswig-Holsteins Landesverkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) hat die Probleme beim Bahnverkehr nach Sylt hautnah mitbekommen. Zu einem Gespräch mit Sylter Geschäftsleuten und Pendlern zur Anbindung der Insel kam der Zug des SPD-Politikers 20 Minuten zu spät an.

„Es war unangenehm, dass wir zweimal den Bahnsteig wechseln mussten“, schilderte Meyer die Situation am Abfahrtsbahnhof Niebüll. Auch ein Elternteil mit Kinderwagen sei von den durch eine Weichenstörung ausgelösten Problemen betroffen gewesen.

Es fehlen bis zu 90 noch von der NOB stillgelegte Waggons

Der Verkehr auf der Bahnstrecke zwischen Hamburg und Sylt war zuletzt stark beeinträchtigt. „Bei allem Unmut müssen wir respektieren, dass wir eine besondere Situation haben“, sagte Meyer vor dem Treffen in Westerland. Der Bahn, die den Betrieb auf die Insel am 11. Dezember von der Nord-Ostsee-Bahn (NOB) übernommen hatte, fehlen bis zu 90 noch von der NOB stillgelegte Waggons. Bei ihnen waren Probleme mit den Kupplungen aufgetreten.

Die veralteten Ersatz-Waggons ärgern jedoch die Bahnfahrer und führen teils weiterhin zu Ausfällen und Verspätungen. „Prähistorisches Material und Fahrpreise aus 2017, das passt nicht zusammen“, sagte Achim Bonnichsen, der eine Pendler-Gruppe organisiert. Bereits bei der Strecken-Übernahme Ende Dezember hatte Meyer zwischen Bahn, Pendlern und Unternehmern vermittelt.