Hamburg/Kiel. Deutschlands meistbefahrene Nord-Süd-Achse ist jeweils zwischen zwölf und 55 Stunden dicht. Baubeginn für Rader Hochbrücke 2022.

Der Verkehrsminister von Schleswig-Holsteins, Reinhard Meyer (SPD) hat den Neubau der in die Jahre gekommenen Rader Hochbrücke ab 2022 angekündigt. Ziel sei es, die neue Brücke im Jahr 2026 fertig zu bekommen, sagte der Politiker am Montag in Hamburg. Der Grund: dann läuft die Lebenszeit der alten Brücke ab. Die neue Brücke soll rund 270 Millionen Euro kosten.

Die Rader Hochbrücke hatte im Sommer 2013 für mehrere Monate für schwere Lastwagen gesperrt und für Autofahrer verengt werden. Experten hatten massiven Verschleiß an den Betonpfeilern entdeckt. Beim Bau der Brücke Anfang der 70er Jahre war ungeeigneter Beton verwendet worden. Derzeit gebe es keine besonderen Auffälligkeiten, sagte Meyer, fügte aber hinzu: „Allerdings muss die geltende Tempobeschränkung eingehalten werden.“

Wird die Brücke sechsspurig?

Meyer räumte ein, dass in Erwartung einer Zunahme des Autobahnverkehrs ein sechsspuriger Brückenneubau sinnvoll wäre. Man ziehe das bei der Planung in Betrachtung. „Allerdings rechnet der Bund konservativ, so dass wir noch Überzeugungsarbeit leisten müssen.“ Zugleich meinte Meyer, dass ein Tunnel unter dem Nord-Ostsee-Kanal – in Kombination mit der Bahnstrecke – die beste Lösung wäre. Allerdings sei das eine schwierige Diskussion mit den Bundespolitikern.

Laufende Bauarbeiten sollen bis 2018 fertig sein

Wegen des Sanierung und Erweiterung der A7 müssen die Autofahrer auf der Strecke zwischen Hamburg und dem Bordesholmer Kreuz im kommenden Jahr mit sechs Vollsperrungen der Verkehrstrasse rechnen. Die A7 werde zumeist wegen Arbeiten an Brücken zwischen zwölf und 55 Stunden unterbrochen. Die Sperrungen lägen aber allesamt außerhalb der Ferienzeiten sowie nachts und an Wochenenden, Bernd Rothe von der bundeseigenen Planungsgesellschaft Deges.

Die Bauarbeiten von Autobahnkreuz Nordwest bis zum Kreuz Bordesholm hatten im Herbst vergangenen Jahres begonnen. Den Planungen zufolge soll die gut 60 Kilometer lange Strecke von vier auf sechs Spuren erweitert werden. Die Fertigstellung ist für den 31. Dezember 2018 geplant. Im Rahmen der Arbeiten werden 72 Brücke saniert und auf einer Länge von 15,4 Kilometer Lärmschutzwände errichtet.

In Hamburg werden drei Lärmschutztunnel gebaut

Neben der Sanierung der A7 in Schleswig-Holstein wird der Abschnitt vom nördlichen Ausgang des Elbtunnels bis zur Landesgrenze von sechs auf acht Spuren erweitert. Auf Hamburger Gebiet ist zudem die Errichtung von drei Lärmschutztunnel – in Schnelsen, Stellingen und Altona – geplant. Auf Hamburger Gebiet werden die Arbeiten bis in die 2020er Jahre dauern.

Das Teilstück der A7 im Bereich Hamburg gilt als einer der am meisten befahrenen Autobahnabschnitte Deutschlands. Täglich werden hier rund 150.000 Fahrzeuge gezählt.