Schacht-Audorf. Tempolimits für Autos und Lastwagen sollen die Lebensdauer des maroden Bauwerks verlängern

Rasen über die marode Rader Hochbrücke im Zuge der Autobahn 7 kann für Auto- und Lkw-Fahrer von kommender Woche an teuer werden. Am Montag werden die vier Blitzersäulen nach zehntägiger Testphase scharf geschaltet, wie Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) am Mittwoch bei einem Ortsbesuch ankündigte. Sie erfassen die Geschwindigkeit von Pkw und Lkw. Auf der maroden Autobahnbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal bei Rendsburg gilt für Lastwagen Tempo 60; Autos dürfen bei normalen Windverhältnissen 100 fahren.

Die Radarsäulen sollen dazu beitragen, dass sich Fahrzeuge an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten und so das Bauwerk möglichst schonen. „Insbesondere bei den Lkw über 7,5 Tonnen ist die Einhaltung des geltenden Überholverbots und der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 60 Kilometern pro Stunde für den Erhalt der Brücke elementar“, sagte Meyer. Dadurch würden die Schwingungen verringert und die Fahrbahnplatte entlastet. Nach Experteneinschätzung hat die Brücke nur noch eine Nutzungsdauer von elf Jahren.

Auch Autofahrer werden von Montag an kontrolliert. Hinweisschilder weisen im Vorfeld auf die Blitzer hin. „Die installierten Geräte sind in der Lage, automatisch zwischen Lkw und Pkw zu unterscheiden“, sagte Meyer. Polizisten werten die aufgenommenen Bilder anschließend aus. Die aus dem Bußgeldern und Ordnungswidrigkeiten folgenden Einnahmen teilen sich der Kreis Rendsburg-Eckernförde (Bußgeld) und das Land (Ordnungswidrigkeiten). Meyer betonte: „Uns geht es in erster Linie um den Erhalt der Substanz der Rader Brücke für die kommenden elf Jahre, bis ein Ersatzbauwerk errichtet ist.“ Ende August hatte eine Firma die Säulen angebracht, am 1. September startete die Testphase. Die Kosten für die Blitzer betragen rund 250.000 Euro. Auto- und Lkw-Fahrer müssen sich in der Woche vom 21. September an tagsüber zwischen 9 und 15 Uhr auf leichte Verkehrseinschränkungen einrichten. Grund ist eine erneute Kontrolle des Brückenzustands.