Kiel/Sylt. Drohen Überlastungen in Niebüll und Westerland? Verkehrsministerium rechnet nach Start des neuen Sylt-Angebots der Bahn mit Problemen.
Im Bahnverkehr nach Sylt drohen nach Ansicht des schleswig-holsteinischen Verkehrsministeriums von Januar an unhaltbare Verhältnisse. Mit dem Start des Eisenbahnunternehmens RDC Deutschland auf der Strecke sind demnach vor allem auf den Bahnhöfen Niebüll und Westerland infolge der Rangiermanöver der Autozugbetreiber DB und RDC Überlastungen zu erwarten. „Der derzeit aufgestellte Fahrplan ist nicht fahrbar“, heißt es in einem Brandbrief von Staatssekretär Frank Nägele an die Spitzen von Bahn AG, RDC und Bundesnetzagentur.
Bei äußeren Störungen wie Verspätungen werde sich die Situation weiter verschärfen. Das Kieler Ministerium rechnet auch mit erheblich längeren Schließzeiten an den Bahnübergängen Tinnum und Niebüll. „Die Zuweisungen der Trassen durch die Bundesnetzagentur haben letztendlich zu der jetzigen Situation geführt“, schreibt Nägele. Deshalb müsse sich die Agentur aktiv an der Problemlösung beteiligen und künftig bei der Vergabe die Fahrbarkeit der Trassen rechtzeitig berücksichtigen. „Der grundsätzlich zu begrüßende Wettbewerbsgedanke im europäischen Schienenverkehr darf nicht dazu führen, dass die Insel Sylt durch ungelöste Konflikte im Bahnverkehr zeitweise faktisch stillgelegt wird.“