Kiel. Die Bahn baut Fernverkehr von und nach Schleswig-Holstein aus. Minister: “Gutes Zeichen im Blick auf Hamburgs Olympia-Bewerbung“.

Mit steigenden Reisendenzahlen wächst das Angebot: Die Bahn baut den Fernverkehr von und nach Schleswig-Holstein aus. Von Dezember 2016 an werde Kiel über 15 Prozent mehr Verbindungen haben als derzeit, sagte Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) am Donnerstag. Dies sei ein gutes Zeichen im Blick auf die Hamburger Olympia-Bewerbung 2024. Verkehrsvorstand Berthold Huber von der Bahn AG begründete den Ausbau mit der Erwartung, dass die Fahrgastzahlen weiter steigen werden.

Huber kündigte für den Fahrplanwechsel im Dezember des laufenden Jahres auch mehr Verbindungen nach Sylt an. Hier gebe es ebenfalls eine wachsende Nachfrage und deshalb 20.000 statt 14.000 Fahrten im Jahr. Das erweiterte Sylt-Angebot gilt zunächst nur für den kommenden einjährigen Fahrplan, weil nach dem von Meyer harsch kritisierten Verfahren jedes Jahr 50 Prozent der Trassen neu vergeben werden müssen.

Erschwernisse wird es von 2017 an im Dänemark-Verkehr geben. Grund sind mehrjährige Bauarbeiten. Dann werden die Züge von Hamburg nach Kopenhagen nicht über die Vogelfluglinie fahren, sondern über Flensburg. Das dauert 20 Minuten länger. Mit der geplanten Inbetriebnahme des Fehmarnbelt-Tunnels soll ab 2024 eine Ausweitung des Verkehrs bis hin zu einem Zwei-Stunden-Takt möglich werden.

Ab Dezember 2016 will die Bahn ihr Fernverkehrsangebot für Kiel in Richtung Berlin, Frankfurt, München oder Karlsruhe auf 17 Verbindungen am Tag erweitern. „Mit diesen neuen Angeboten reagieren wir auf die wachsende Nachfrage nach schnellen, komfortablen ICE-Verbindungen in die Landeshauptstadt“, sagte Huber. „Wir hätten unseren Kunden diese zusätzlichen ICE-Verbindungen gern bereits zum Dezember 2015 angeboten. Leider fehlen uns im nächsten Jahr hierfür die Fahrzeuge.“

Die Ankündigung der Bahn, zunächst ab Dezember die einzige ICE-Direktverbindung von Kiel nach Berlin für ein Jahr wegfallen zu lassen, hatte im Landtag massive Kritik auslöst. In dieser Zeit wird es nur eine umsteigefreie Direktverbindung von Kiel nach Berlin mit einem um 15 Minuten langsameren Eurocity geben. Das Angebot zwischen Lübeck und München soll zum Jahresende ausgeweitet werden.