Sylt. Der Eigentümer des Restaurants im Sylter Ortsteil Keitum will auf seinem Grundstück bauen. Die Vorgaben der Verwaltung machen Probleme.
Der Fortbestand des Sylter Traditions-Restaurants Fisch-Fiete ist in Gefahr. Der Grund ist aber weder mangelnde Kundschaft, noch sinkende Umsätze des Keitumer Lokals, sondern eine Vorgabe im Baurecht der Gemeindeverwaltung.
Der Hintergrund: Thomas Sievers, in dritter Generation Inhaber des Restaurants, will auf dem Grundstück anbauen. Die Neubauten will er an Gewerbetreibende verpachten. Doch das Baurecht der Verwaltung schreibt vor, dass auf 40 Prozent der neugebauten Fläche Wohnraum geschaffen werden muss – im Erdgeschoss.
Nach „langer und kontroverser Debatte“, wie Nikolas Häckel, Bürgermeister der Gemeinde Sylt sagt, haben die Politiker beschlossen, dass die Wohnbebauung nicht wie vorgeschrieben im Erdgeschoss, sondern in der ersten Etage der Häuser sein darf. Häckel: „Das ist wohl eine Grundlage mit der sowohl der Investor, als auch die Gemeinde zufrieden sein kann.“
Gemeinde und Investor sind sich mittlerweile einig
Ob der Entschluss der Politiker umgesetzt wird, das steht allerdings noch nicht fest. Der neue Bebauungsplan soll in Kürze öffentlich ausgelegt werden. Dann könnten etwa Anwohner Beschwerde gegen den Plan äußern – ihn gar kippen lassen.
Eine Mitarbeiterin von Fisch-Fiete sagt dazu: „Wir schließen am 8. November, gehen in Winterpause und stellen einen neuen Bauantrag basierend auf dem Entschluss der Politiker.“ Wenn der nicht genehmigt werde, dann „bleibt Fisch-Fiete halt zu“, so die Mitarbeiterin weiter.
So oder so werden sich Fans des 1954 eröffneten Fisch-Restaurants gedulden müssen. Wird der Bauantrag, der Wohnungen nur im Obergeschoss vorsieht, genehmigt, sollen 2016 die Bauarbeiten auf dem Grundstück beginnen. 2017 wären diese voraussichtlich abgeschlossen und erst dann würde Fisch-Fiete wieder eröffnen.