Norderstedt. Beim Konzert des Schleswig-Holstein Musik Festivals im Kulturwerk erhielt der Komponist David Philip Hefti den Hindemith-Preis.

Eine Sternstunde der Neuen Musik! Vor allem für David Philip Hefti, der im Norderstedter Kulturwerk bei einem Konzert des Schleswig-Holstein Musik Festivals den Hindemith-Preis erhielt. Die Preisträger werden von einer Jury des SHMF ermittelt (das Abendblatt berichtete). Der 40-jährige Komponist aus St. Gallen nahm den mit 20.000 Euro dotierten Preis von Festival-Intendant Christian Kuhnt und Hamburgs Kulturstaatsrat Horst-Michael Pelikahn entgegen.

„David Philip Hefti versteht es, eine intelligente Musik zu schreiben und schafft Erlebnisräume, seine Musik berührt uns unmittelbar“, sagte Musikpublizist Max Nyffeler in seiner Laudatio. Hefti erfinde gern neue Klangwelten, und seine Musik habe eine „wirkliche Affinität zur romantischen Empfindungswelt“.

Vor der Preisverleihung spielte Andreas Grau vom Piano-Duo GrauSchumacher Heftis Klavierstück Nr. 2, die Beethoven-Resonanzen. Das Stück, bei dem der Pianist auch den Innenraum des Flügels nutzt, ist von narrativer Struktur, hohen Tempi und Echoklängen geprägt.

„Das Preisgeld fließt in meine Arbeit ein, beispielsweise für das Werk, das ich für das Schleswig-Holstein Musik Festival 2016 komponieren werde“, sagte Hefti zum Abendblatt.

Diesmal wurde das Werk „ictus II“ für zwei Schlagwerke mit Steeldrum und zwei Flügel von Bernd Richard Deutsch uraufgeführt, der den Hindemith-Preis 2014 erhielt. Ihm gelang ein Werk voll Energie und Harmonie, eine Komposition, die das Wort Industrie in Klänge setzt und trotzdem filigrane Klang-Szenerien zaubert, eine aufregende Musik voller Ideen, mit brasilianischen Einflüsterungen, die mit Klängen tröpfelnden Wassers verebbt, superb gespielt vom GrauSchumacher- Duo und den Schlagzeugern Jesús Porta Varela und Thomas Schwarz.