Sylt. Die Insel hat vier Millionen Kubikmeter Sand zusätzlich erhalten. An der Westküste haben die Dünen teils bis zu 30 Meter zugelegt.
Die Nordseeinsel Sylt ist in den vergangenen Jahren gewachsen. Durch die Vorspülungen habe die Insel vier Millionen Kubikmeter Sand zusätzlich erhalten, sagte Johannes Oelerich, Direktor des Landesbetriebs für Küstenschutz, dem Magazin „Zeit-Hamburg“. „Es gibt Bereiche an der Westküste, da sind die Dünen bis zu 30 Meter nach Westen angewachsen.“ Dies gelte beispielsweise für Rantum.
Ohne Sandvorspülungen wäre die Insel heute wesentlich kleiner. Oelerich: „Aber es würde sie immer noch geben.“ Jedes Jahr verliere Sylt je nach Wetter rund eine Million Kubikmeter Sand. In diesem Jahr werde sogar 1,7 Million Kubikmeter Sand vorgespült. Die Kosten von 9,3 Millionen Euro in 2015 sind für Oelerich gut angelegtes Geld. Sylt schütze „wie ein Wellenbrecher“ die Festlandsküste. Die Insel ziehe viele Touristen an und sorge damit für Steuereinnahmen.
Die ökologischen Schäden der Sandvorspülung hält Oelerich für gering. Der Sand werde sieben Kilometer vor der Küste aufgesaugt und dann vor der Küste ablassen. „Der Mensch tut eigentlich nichts, was die Natur nicht auch macht.“ Für geschädigte Tiere und Pflanzen zahle der Landesbetrieb eine Ausgleichzahlung für Naturschutzprojekte.
An der südlichen Hörnum-Odde werde Sylt allerdings stetig kleiner, räumte Oelerich ein. Bei jeder Sturmflut würden sich die Dünen zum Teil um Dutzende Meter zurückverlagern. Die Hörnum-Odde sei ein Naturschutzgebiet, wo nicht weiter eingegriffen werden sollte. Unterhalb des Meeresspiegels wachse die Südspitze allerdings weiter nach Süden und Osten. Oelerich: „Das ist für die Menschen am Strand nur nicht sichtbar.“