Cuxhaven. Noch immer ist unklar, ob es im Laderaum des Hamburger Frachters einen Brand oder eine chemische Reaktion gab.

Die Löscharbeiten auf dem Düngemittel-Frachter „Purple Beach“ sind nach einer Unterbrechung am Freitag fortgesetzt worden. Experten des Havariekommandos gelang es am Mittag, weiteres Wasser in den erhitzten Laderaum zu pumpen. Dafür wurden vier Schlauchverbindungen vom Mehrzweckschiff „Neuwerk“ zu dem 192 Meter langen Frachter hergestellt, teilte das Havariekommando in Cuxhaven mit.

Wie lange sich die Löscharbeiten noch hinziehen werden, ist unklar. Das Havariekommando, das bei allen schweren Unglücken im deutschen Bereich von Nord- und Ostsee die Einsatzleitung übernimmt, will das Schiff zu einem Notliegeplatz in einem deutschen Hafen bringen.

Bereits in der Nacht zu Donnerstag waren 500 Tonnen Wasser in das etwa 30 Kilometer westlich von Helgoland vor Anker liegende Schiff gepumpt worden. Die Arbeiten mussten aber wegen eines technischen Defekts und wegen des schlechten Wetters unterbrochen werden.

Noch immer ist unklar, ob es im Laderaum des Frachters einen Brand oder eine chemische Reaktion gab. Fest steht lediglich, dass sich in dem mit rund 6000 Tonnen Stickstoff-Phosphat-Kalium-Dünger gefüllten Raum seit Montagabend starke Hitze entwickelte. Zeitweise stieg eine weithin sichtbare weiße Rauchwolke auf.

Zunächst war auch vermutet worden, dass es zu einer Explosion auf dem Schiff kommen könnte, in diesem Punkt konnte aber Entwarnung gegeben werden. Nach ersten Rettungsarbeiten des Havariekommandos waren am Dienstag die Besatzung und Helfer, insgesamt mehr als 30 Menschen, zu Untersuchungen in Krankenhäuser geflogen worden. Schwer verletzt wurde niemand.

Die „Purple Beach“ ist ein Mehrzweck-Frachtschiff und fährt unter der Flagge der Marshall-Inseln für eine Hamburger Reederei. Sie war mit ihrer Düngemittel-Ladung auf dem Weg von Antwerpen in Belgien nach Brake an der Weser. (dpa)