Helgoland. Schlechtes Wetter behindert die weiteren Arbeiten am havarierten Düngemittelfrachter „Purple Beach“

Schlechtes Wetter hat am Donnerstag die Löscharbeiten am havarierten Düngemittelfrachter „Purple Beach“ erheblich behindert. Bereits am Mittwochabend hatte das Havariekommando mit dem Fluten des mit 6000 Tonnen „Nitrophoska“ gefüllten Laderaums begonnen. Doch wenige Stunden später brach eine Schlauchverbindung, so dass nur 500 der geplanten 2000 Tonnen Seewasser in den Frachtraum gepumpt werden konnten.

Durch ein Feuer oder eine chemische Reaktion hatten sich am Montagabend in dem Laderaum 6000 Tonnen Düngemittel stark erhitzt, eine riesige Rauchwolke stand bis Mittwochmittag über dem 197 Meter langen Mehrzweckfrachter. Daraufhin war das Schiff evakuiert, die Crew per Helikopter ausgeflogen worden. Schwer verletzt wurde niemand.

Zunächst waren die Behörden noch von einer Explosionsgefahr in unmittelbarer Nähe des Frachters ausgegangen. Nach eingehenden Untersuchungen und Rücksprache mit dem Hersteller des Düngemittels konnten Chemiker allerdings Entwarnung geben, so dass sich Spezialschiffe am Mittwoch dem Frachter bis auf 100 Meter nähern und die stark erhitzte Außenhaut mit Sprühwasser kühlen konnten. Dadurch konnte die Rauchentwicklung deutlich reduziert werden. Auch mehrere Hamburger Feuerwehrleute waren im Einsatz. Nachdem die Schlauchverbindung abbrach, zog sich das Mehrzweckschiff „Neuwerk“ zunächst von der „Purple Beach“ zurück. Ein anderes Schiff konnte nicht übernehmen, weil mit drei Metern zu hoher Wellengang in dem Seegebiet rund 30 Kilometer westlich von Helgoland herrschte. Das Havariekommando nutzte die Unterbrechung, um Hilfsschiffe in den Hafen zu schicken. Dort sollte Personal ausgetauscht und verbrauchtes Material ersetzt werden.

Möglicherweise können die Arbeiten an der „Purple Beach“ erst heute Mittag bei besserem Wetter fortgesetzt werden, sagte Michael Friedrich, Sprecher des Havariekommandos. Was mit dem Frachter nach den Löscharbeiten passiert, sei noch nicht abschließend geklärt.