Kopenhagen . Das Milliarden-Projekt steht in der Kritik. Vor allem mit der geplanten deutschen Hinterlandanbindung gibt es Probleme
Das Milliarden-Projekt Fehmarnbelt-Tunnel steht in der Kritik. Vor allem mit der geplanten deutschen Hinterlandanbindung gibt es Probleme. Die Bundesregierung stehe trotzdem hinter dem Bau, bekräftigt die Kanzlerin.
Kopenhagen (dpa) - Trotz höherer Kosten und eines verspäteten Zeitplans will die Bundesregierung am Bau des geplanten Ostsee- Tunnels zwischen Fehmarn und Dänemark festhalten. „Ich kann nicht ausschließen, dass es zu einigen Verzögerungen kommen könnte“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Kopenhagen. „Aber das hält uns nicht davon ab, dass wir zu dem Staatsvertrag stehen und auch alle Anstrengungen unternehmen, den Zeitplan, der damit verbunden ist, so weit wie möglich einzuhalten.
Fast zeitgleich mit Merkels Besuch machte Dänemarks Parlament hat den Weg für den Bau des Fehmarnbelt-Tunnels auf dänischer Seite frei. Die Abgeordneten von sieben von acht Parteien stimmten dem Baugesetz für das Milliardenprojekt zu. Damit sind auch die Gelder für den Tunnelbau freigegeben.
Dänemark trägt die erwarteten Kosten von 7,4 Milliarden Euro allein. Deutschland muss laut Staatsvertrag für die Hinterlandanbindung auf deutscher Seite aufkommen, allerdings läuft das Planfeststellungsverfahren noch. Vorher müssen mehr als 3000 Einwände gegen den Tunnelbau beantwortet werden. „Wir werden uns bemühen, diese sachgerecht, aber zügig zu beantworten“, sagte Merkel.
Der Straßen- und Eisenbahntunnel zwischen Fehmarn und der dänischen Insel Lolland könnte bis 2021 fertig sein - die Bahnanbindung in Deutschland aber voraussichtlich erst bis 2024. Weil der Anschluss zudem teurer werden soll als erwartet, hat der Rechnungsprüfungsausschuss des Bundestages die Prüfung einer möglichen Neuverhandlung des Staatsvertrags beantragt.
(dpa)