Henstedt-Ulzburg. An der Gemeinschaftsschule Rhen in der Gemeinde Henstedt-Ulzburg sorgen sich Eltern um die Noten ihrer Kinder.

Beate Bittner aus Henstedt-Ulzburg schildert, wie sie den Schulalltag ihres Sohnes Simon, der heute seinen 14. Geburtstag feiert, in der Gemeinschaftsschule Rhen erlebt. „Mein Sohn hatte in drei Schuljahren fünf Deutsch- und einen Mathelehrer, nach den Weihnachtsferien hat sich das völlige Chaos eingestellt.“ Aus ihrer Sicht gibt es zurzeit keinen Schulleiter, keinen Stundenplan, keinen Mathelehrer, keinen Deutschlehrer, keinen Kunstlehrer, keinen Geschichtslehrer. Nach den vielen Unterrichtsausfällen liefern viele Schüler schlechte Klassenarbeiten ab.

Beate Bittner befürchtet das Schlimmste für ihren Simon, der jetzt die achte Klasse besucht und im nächsten Jahr den Hauptschulabschluss erreichen will. Mit dem nächsten Zeugnis muss er sich bewerben. „Wenn aber immer der Unterricht ausfällt, können die Schüler keine guten Noten erzielen.“ Sie hat festgestellt, dass viele Eltern ihrer Meinung sind, sich aber nicht öffentlich äußern wollen. Immerhin hat Beate Bittner in Vijoleta Heine eine Mitstreiterin. Sie hat ähnliche Erfahrungen gemacht und ist genauso empört: Ihre Zwillingstöchter Lilly und Helene, 14, besuchen ebenfalls die achte Klasse der Gemeinschaftsschule Rhen. Aus den von ihnen empfundenen Zuständen folgern beide Mütter: „Es ist ein Grundproblem, dass die Kinder so wenig Unterricht bekommen, weil viele Stunden ausfallen.“

Tatsache ist, dass Schulleiterin Claudia Rückert den Dienst nach ihrem Sabbatjahr aus Krankheitsgründen bislang noch nicht wieder antreten konnte. Ansonsten hat die Schulleitung eine etwas andere Sicht. Kommissarischer Schulleiter Hanno Schmedes bestätigt den Ausfall der Schulleiterin. Tatsächlich fehle für vier Wochen eine Lehrerstelle. Nach den Osterferien soll alles wieder in geregelten Bahnen laufen. Katja Trost vom Schulelternbeirat hält Lehrerwechsel für normal, Stundenausfälle hat sie registriert, glaubt aber, dass diese Probleme vorübergehend sind. Durch Vertretungs- und Springlehrer habe es häufigen Lehrerwechsel gegeben. Ihr Fazit: „Aktuell ist der Zustand an der Schule schlecht.“