Reinbek. Nach langem Hin und Her steht fest: Die Mensa der Grundschule Mühlenredder in Reinbek wird noch 2015 erweitert.

Die Nacht auf Freitag war kurz für Karen Schmedemann. Bereits um 5 Uhr am Morgen saß die Leiterin der Grundschule Mühlenredder am heimischen Computer und tippte eine Nachricht an die Eltern und das Kollegium. Die E-Mail dürfte ihnen das Frühstück versüßt haben, denn die Mensa der Reinbeker Bildungseinrichtung wird noch in diesem Jahr erweitert. Einer entsprechenden Verwaltungsvorlage, die eine zeitnahe Erstellung ermöglicht, hatten die Stadtverordneten wenige Stunden zuvor in Anwesenheit der Schulleiterin mehrheitlich zugestimmt.

Über jene Vorlage hatten die Entscheidungsträger bereits vor einem Monat beraten. In ihr ist für das Projekt eine Summe in Höhe von 930.000 Euro aufgeführt, hinzu kommen 65.000 Euro Planungskosten, die teilweise schon verbraucht sind. Die Politiker wollten den Rahmen auf 800.000 Euro begrenzen. Für Bauamtsleiter Sven No­etzel zu wenig. Er sagt: „Ohne einen Puffer zu haben, hätte ich das Projekt nicht ausschreiben können.“

Um die Sache nicht weiter zu verzögern, willigte das Gremium nun ein. Der SPD-Politiker Tomas Unglaube: „Wir stehen unter Zeitdruck.“ Die Verwaltung hat jedoch den Auftrag, „den Zielwert nahe 800.000 Euro einzuhalten“, heißt es in dem interfraktionellen Antrag von CDU, SPD, Grünen, FDP und dem parteilosen Klaus-Peter Puls. „Ich bin erleichtert und dankbar“, sagte Schmedemann. Nachdem das Projekt ins Stocken geraten war, hatten Eltern vermehrt den Kontakt zur Politik gesucht und die Dringlichkeit betont. Die Schüler hatten am 3. März per Brief einen Hilferuf an Bürgermeister Björn Warmer gesendet.

Das offene Ganztagsangebot der Schule nutzen derzeit 196 Jungen und Mädchen, 68 Prozent von ihnen nehmen am Mittagessen fünfmal pro Woche teil. Ursprünglich war die Mensa aber nur auf 80 Kinder ausgelegt. Derzeit ist das Essen in vier Schichten organisiert. „Die Kinder haben 20 Minuten Zeit für die Nahrungsaufnahme inklusive Schlange stehen und Tablett wegbringen. Das ist viel zu wenig, von einer Wohlfühlatmosphäre kann keine Rede sein“, sagt die Verpflegungsleiterin Wiebke Eichhorst. Im kommenden Schuljahr werden mindestens 215 Kinder hier speisen.

Laut Noetzel soll der 170 Quadratmeter große Anbau, der zugleich eine größere Küche haben wird, im Dezember fertig sein.