In der Reinbeker Grundschule am Mühlenredder müssen sich die Kinder beim Essen beeilen. Sie haben zu wenig Zeit. Das ist schlimm.
Es war allerhöchste Eisenbahn. Denn so, wie die 196 Kinder in der Grundschule am Mühlenredder in Reinbek derzeit ihr Mittagessen zu sich nehmen, kann es nicht weitergehen. Vier-Schicht-Betrieb, 20 Minuten Zeit für Hauptspeise und Nachtisch inklusive Schlange stehen, Tablett holen und wegbringen – das ist einfach zu wenig. Die Politik hat jetzt gehandelt und der Verwaltung finanziellen Spielraum gegeben, um die dringend benötigte Mensa-Erweiterung noch in diesem Jahr zu realisieren.
Den Beschluss hätten die Stadtverordneten auch schon vor vier Wochen fassen können, denn die Vorlage der Verwaltung war damals keine andere. Oft macht es Sinn, lange und ausgiebig zu diskutieren, um am Ende die bestmöglichste Lösung zu finden. Hinzu kommt: Reinbek ist hoch verschuldet, muss jeden Cent umdrehen. Da ist der sorgsame Umgang mit den Finanzen gleich doppelt Pflicht. In diesem Fall ist jedoch vor allem Eile geboten. Und Vertrauen in die Verwaltung gefragt, die das Bauprojekt begleitet.
Hier geht es um das Wohlergehen der Kinder. Darum, dass sie das Essen genießen und es nicht herunterschlingen. Viele von uns kennen das selbst: Stress im Job, schnell mal die Stulle am Arbeitsplatz vor dem Computer verdrücken oder die Currywurst im Eiltempo den Schlund runterjagen. Gesund ist das nicht. Dass die Umstände in einer Bildungseinrichtung die Kinder förmlich dazu zwingen, genau so zu agieren oder die Hälfte liegen zu lassen, ist schlimm. Besserung ist zum Glück in Sicht. Die Politiker haben gerade nochmal die Kurve gekriegt.