Auf die Schleswig-Holsteiner kommen in den kommenden Jahren zahlreiche neue Baustellen zu. Ein modernes Baustellenmanagement sollen die Folgen möglichst gering halten auch während des Ausbaus der A7.

Kiel. Kilometerlange Staus, marode Brücken, Baustellen auf A1, A7 und A23 – Wer nach Schleswig-Holstein fahren will, hatte und hat es manchmal schwer. Doch an Baustellen führe kein Weg vorbei, sagte Schleswig-Holsteins Verkehrsstaatssekretär Frank Nägele (SPD) anlässlich eines Expertenforums des ADAC zum Thema Baustellenmanagement am Dienstag in Kiel. Durch sie werde langfristig Verkehrssicherheit garantiert, Mobilität gesichert und der Wirtschaftsstandort gesichert.

Staus sind nicht ein nur ein ärgerlicher Begleitfaktor der Mobilität, wie der ADAC mitteilte, sondern verantworteten auch einen jährlichen volkswirtschaftlichen Schaden in Milliardenhöhe. Um die Zahl der Staustunden zu verringern, müssten Verkehrswege neu und ausgebaut oder instandgesetzt werden. Nach Ansicht des Automobilclubs könnten mit Hilfe eines modernen Baustellenmanagements Staus vermieden und der Verkehr flüssig gehalten werden: „In der Art und Weise, wie man an eine Baustelle herangeht, schlummert großes Potenzial zur Stauvermeidung.“ Über ein modernes Baustellenmanagement wurde auf der Veranstaltung mit Experten aus Politik, Verkehrswesen und Kommunikation diskutiert.

Denn das nördlichste Bundesland erwartet in den kommenden Jahren eine große Zahl neuer Baustellen: Viele kommunale Straßen und Brücken müssen instandgesetzt werden, auf den Autobahnen steht unter anderem von Herbst an der sechsstreifige Ausbau der A7 bis zum Bordesholmer Dreieck an.

Abstimmung mit benachbarten Bundesländern

Ein wesentliches Element des Baustellenmanagements sei die Koordinierung der Baumaßnahmen, sagte Nägele. „Wir haben nie nur eine einzelne Baustelle im Blick.“ Vielmehr werde weit im Vorfeld das Zusammenspiel verschiedener Baustellen aufeinander abgestimmt. „Und zwar nicht nur in Schleswig-Holstein, sondern auch mit den Nachbarländern, um zusätzliche Behinderungen zu vermeiden“, betonte Nägele. Und auch der Tourismusverband werde wegen der Bedeutung des Tourismus für das Land mit einbezogen.

Generell sei es vorrangiges Ziel, die Bauarbeiten möglichst vor oder nach den Sommerferien abzuwickeln, sagte Nägele. Manchmal müssten aus verschiedenen Gründen aber auch während der „touristisch sensiblen Zeiten“ gebaut werden. Die größten Sommerbaustellen in diesem Jahr sind unter anderem auf der A1 zwischen Bad Oldesloe und Reinfeld sowie zwischen Wahlstedt und Bad Segeberg Nord, auf der A23 von Itzehoe Nord bis Schenefeld und auf der A24 zwischen Schwarzenbek-Grande und Hornbek.

Beim bevorstehenden Ausbau der A7 arbeiten Hamburg und Schleswig-Holstein eng zusammen. So sei unter anderem ein gemeinsamer Verkehrskoordinator – der ehemalige Hamburger Staatsrat Gerhard Fuchs – berufen worden, „um dieses Mammutprojekt für alle Beteiligten so verträglich wie möglich abzuwickeln“, betonte Nägele.