Chinas Studenten nehmen weiter Kurs auf Lübeck: Das Ost-West-Projekt zwischen der Fachhochschule und der Uni Shanghai wurde im Beisein von Ministerpräsident Albig um weitere fünf Jahre verlängert.
Shanghai/Lübeck. Chinesische Studenten werden auch in den kommenden Jahren an der Fachhochschule Lübeck ausgebildet. Im Beisein von Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) wurde das Kooperationsabkommen mit der East China University of Science and Technology in Shanghai am Dienstag um weitere fünf Jahre verlängert. Derzeit studieren 73 chinesische Studenten in der Hansestadt Umweltingenieurwesen oder Informationstechnologie. Drei ihrer acht Semester absolvieren sie in Lübeck. Parallel gehen jedes Jahr acht Lübecker Studenten für ein Semester nach Shanghai.
Bereits seit 2004 bieten die beiden Hochschulen die englischsprachigen Studiengänge an. 2007 kamen die ersten chinesischen Studenten nach Lübeck. „Der deutsch-chinesische Doppelabschluss des Studienmodells ist bewusst auf die deutsch-chinesische Wirtschaftszusammenarbeit zugeschnitten“, sagte Albig. Die Zusammenarbeit beider Hochschulen sei sehr erfolgreich.
Der Vize-Präsident der Fachhochschule, Joachim Litz, betonte, „das Resultat der Kooperation ist enorm“. Ähnlich überzeugt klang der Präsident der Universität Shanghai, Qian Xuhong. „Wir freuen uns sehr auf die Fortsetzung der Kooperation“, sagte er. Die Zusammenarbeit beider Hochschulen sei sehr solide.
Derzeit absolvieren drei Lübecker Studenten ein Auslandssemester in Shanghai. Eine von ihnen ist die 23 Jahre alte Maschinenbau-Studentin Katja Albrecht. „Ich finde das sehr schön hier“, sagte sie. Etwas chinesisch lernte sie bereits im Vorfeld. Die Schriftsprache zu lernen falle ihr leichter als die Aussprache. „Für die Mensa reicht's aber.“
Albrecht forscht in Shanghai an Verbund-Kunststoffen. Erste Unterschiede zwischen beiden Hochschulsystemen hat sie bereits ausgemacht. Chinesische Studenten müssten Hausaufgaben machen und es bestehe Anwesenheitspflicht. In Deutschland hätten Studenten „nicht so viel Stress“, sagte sie.
Auch Studentenparties liefen gänzlich anders ab, sagte Albrecht. Sie endeten spätestens um 21.00 Uhr. Bis 23.00 Uhr müssten ihre chinesischen Kommilitonen auf den Zimmern sein.