Am Montag wird Susanne Gaschke offiziell vereidigt. Als Nachfolgerin von Torsten Albig will sie sich vor allem um soziale Probleme kümmern.

Kiel. Am heutigen Montag wird Kiels neue Oberbürgermeisterin Susanne Gaschke (SPD) im Rathaus der Landeshauptstadt vereidigt. Bei der Stichwahl am 11. November hatte die 45-jährige Journalistin der Wochenzeitung „Die Zeit“ 54,09 Prozent der Stimmen erreicht. Auf ihren Herausforderer Gert Meyer (CDU) entfielen 45,91 Prozent. Weniger als ein Drittel aller Wahlberechtigten, nämlich 31,94 Prozent, beteiligte sich an der Wahl. Gaschke wird Nachfolgerin von ihrem Parteifreund Torsten Albig, der nach der Landtagswahl am 6. Mai eine Koalition von SPD, Grünen und SSW schmiedete und Ministerpräsident wurde.

Zwischenzeitlich führte Bürgermeister Peter Todeskino (Grüne) kommissarisch die Amtsgeschäfte der Stadt Kiel.

Gaschke kündigte an, sich vorrangig um sozialpolitische Aufgaben zu kümmern. So will sie den Mangel an bezahlbarem Wohnraum - insbesondere für Studierende und junge Familien mit Kindern - bekämpfen sowie den Krippen-Ausbau voranbringen. Außerdem möchte Gaschke den Schulausbau fördern und Sportstätten sanieren.Angesichts knapper Kassen möchte Gaschke die Privatisierung städtischer Aufgaben wie Pflegedienste oder Recycling-Höfe überprüfen und eventuell rückgängig machen. Denn die Privatisierung kommt ihrer Meinung nach der Stadt teils teurer, als wenn die Kommune solche Aufgaben selber übernimmt.

Zu Gaschkes Wahlkampfversprechen gehört, dass über zwei umstrittene Projekte – den Bau der Stadtregionalbahn und eines kleinen Kanals in der Kieler Innenstadt – die Bürger in einer Volksabstimmung entscheiden sollen.

Gaschke hatte sich als SPD-Kandidatin parteiintern knapp durchgesetzt. Sie war nicht die Wunschkandidatin der SPD-Spitze.