Beim ersten Schleswig-Holsteinischen Hafentag in Lübeck kündigte der Ministerpräsident an, den Hafenausbau fördern zu wollen.

Lübeck. Schleswig-Holsteins Landesregierung will den Stellenwert der Häfen im nördlichsten Bundesland stärken. „Die Zukunft des Landes wird sich auch daran entscheiden, was wir aus unserem maritimen Potenzial machen“, sagte Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) am Montag beim ersten Schleswig-Holsteinischen Hafentag in Lübeck. An der vom Gesamtverband Schleswig-Holsteinischer Häfen (GvSH) veranstalteten Tagung nahmen mehr als 200 Vertreter aus Politik und Hafenwirtschaft teil.

Albig beließ es nicht bei der Ankündigung der Unterstützung, sondern sagte den Häfen in Lübeck und Brunsbüttel Geld aus der Landeskasse zu. Die Hansestadt Lübeck erhält 5,5 Millionen Euro für den Ausbau des Skandinavienkais in Travemünde. Für den Bau eines 600 Meter langen Mehrzweckkais im Hafen Brunsbüttel will das Land in mehreren Tranchen bis zu 25 Millionen Euro bewilligen. „Das Geld wird natürlich an anderer Stelle fehlen, aber es ist eine Investition, von der alle Häfen im Land profitieren werden“, sagte Albig.

Landesregierung und GvSH haben gemeinsam ein neues Hafenentwicklungskonzept in Auftrag gegeben. Das soll im November offiziell vorgelegt werden. Doch bereits am Montag stellte der Projektleiter der Hamburger Beratungsfirma Uniconsult, Björn Pistol, erste Eckwerte des Konzeptes vor. Danach könnte sich der Güterumschlag von jetzt 50 Millionen auf rund 100 Millionen Tonnen im Jahr 2025 verdoppeln. Chancen vor allem für kleinere Häfen ergeben sich danach vor allem im Offshore-Geschäft und durch Zusammenarbeit mit landgestützten Logistikzentren im Container- und Feedergeschäft.

Um die sehr heterogene Hafenlandschaft Schleswig-Holstein nach außen besser zu vertreten, forderte Pistol einen maritimen Koordinator auch auf Landesebene an. „Das Land hat schließlich auch einen Mittelstandskoordinator, ein maritimer Koordinator würde der wirtschaftlichen Bedeutung der Häfen entsprechen“, sagte er.

Grundsätzlich sei das eine gute Idee, sagte Albig. „Das Beispiel des Bundes zeigt allerdings, dass ein Koordinator nicht automatisch hilft“, sagte der Regierungschef. Der Vorstandsvorsitzende des GvSH, Frank Schnabel, sagte: „Wir begrüßen diesen Vorschlag grundsätzlich. Doch der Koordinator muss auch Entscheidungskompetenz haben.“