Auf der Fachmesse NordBau redete Torsten Albig über Förderungen für die Sanierung öffentlicher Gebäude und Fachkräftemangel.

Neumünster. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) hat ein Förderprogramm für die energetische Sanierung öffentlicher Gebäude angekündigt. Es gehe um eine Summe von rund 30 Millionen Euro, sagte Albig am Donnerstag bei einem Rundgang auf der Fachmesse NordBau in Neumünster. Dies sei auch ein Beitrag zur Energiewende, die ebenso viel mit der Bauindustrie wie mit der Energiewirtschaft zu tun habe.

Zugleich warnte der Regierungschef vor Nachwuchsproblemen in der Baubranche. Trotz derzeit voller Auftragsbücher und einer guten Stimmung bei Baufirmen und im Handwerk sei die Entwicklung im Fachkräftebereich unbefriedigend, sagte Albig. Deshalb wolle die Landesregierung im Herbst ein „Fachkräftebündnis“ aus Sozialpartnern, Kammern und Spitzenverbänden ins Leben rufen. Gleichzeitig empfahl er den Personalverantwortlichen im Bausektor, mehr junge Frauen einzustellen.

Der stellvertretende Bundesvorsitzende der IG BAU, Dietmar Schäfers, appellierte auf der Messe an die Arbeitgeberverbände, die dreijährige Ausbildungszeit nicht auf zwei Jahre zu verkürzen.

Derweil appellierte Innenminister Andreas Breitner (SPD) auf der Fachtagung „Einbruchschutz im Norden“ an Hausbesitzer, sich besser gegen Einbrecher zu schützen. „Wer sein Eigentum schützen will, kann das mit guter fachlicher Beratung sehr wirksam tun“, sagte Breitner. Häufig seien keine aufwendigen technischen Lösungen notwendig, es reiche ein besseres Wissen um Einbruchsgefahren und Verhaltensregeln.

Der Minister wies darauf hin, dass nicht nur durch Einbrüche in Privathäuser oder Wohnungen hohe Schäden entstünden. Diebstähle in Betrieben, Büros oder Werkstätten führten häufig zum Verlust von Daten und Betriebsgeheimnissen und könnten schwere Folgen für die betroffenen Unternehmen haben.

Auf der Fach- und Verbraucherausstellung NordBau präsentieren sich bis 11. September rund 950 Aussteller aus fast 20 Nationen. Die Messe ist nach Angaben der Veranstalter ausgebucht. Messechef Wolfgerd Jansch nannte die Messe „ein Fenster für den Mittelstand“. Er rechnet mit 70.000 Besuchern. Den Angaben der Veranstalter zufolge nutzen 55 Prozent der Besucher die Messe aus beruflichen und 45 Prozent aus privaten Gründen.

Erstmals gibt es in diesem Jahr eine Informationsveranstaltung speziell für junge Menschen. Es hätten sich 1.600 Mädchen und Jungen beim „nord-job-Bautag“ angemeldet, um sich über Berufe und Ausbildungsmöglichkeiten in der Branche zu informieren.

Mit Material von dapd