Der Zweijährige hatte bei voller Fahrt unabsichtlich die Tür eines Wohnmobils geöffnet. Der Junge fiel aufs Gleisbett, der Vater sprang hinterher.

Klanxbüll. Dramatische Szenen während der Fahrt eines Sylt-Shuttles: Ein zweijähriger Junge ist am Sonntagmorgen aus einem Wohnmobil vom fahrenden Autoreisezug gefallen. Der Vater zog die Notbremse und sprang umgehend hinterher, wie die Flensburger Bundespolizei mitteilte. Der kleine Junge wurde schwer verletzt mit einem Rettungshubschrauber in eine Flensburger Klinik geflogen. Der Vater kam mit mittelschweren Verletzungen in ein Niebüller Krankenhaus.

Der Junge habe im Wohnwagen gespielt und sei dabei an die hintere Tür des Fahrzeugs gekommen, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Der Sog des Fahrtwinds habe das Kind dann aus dem Fahrzeug gerissen. Es stürzte in der Nähe von Lehnshallig auf das Gleisbett. Für den Rettungseinsatz wurde die Strecke Westerland/Diebel für fast zwei Stunden gesperrt. Der Autoreisezug Sylt-Shuttle verbindet die Nordseeinsel mit dem Festland.

Auf der Verbindung war es zuletzt im September 2009 zu einem schweren Unfall gekommen. Damals war ein Lkw bei stürmischen Wetter auf der Strecke zwischen Niebüll und Sylt von dem Autozug gestürzt. Dabei wurde der 32 Jahre alte Fahrer so schwer am Kopf verletzt, dass er starb. Der Zugführer wurde wegen fahrlässiger Tötung in zweiter Instanz zu einer Geldstrafe verurteilt .

Mit Material von dpa und dapd