Unter dem Applaus von Linke-Bundesprominenz wurde das Plakat von einem Kran unmittelbar neben der CDU-Landesgeschäftsstelle entrollt.

Kiel. Mit einem 14 Meter langen Plakat hat die Linke Schleswig-Holsteins Christdemokraten am Donnerstag vorübergehend die Aussicht genommen. Unter dem Applaus von Linke-Bundesprominenz wurde das Plakat am Donnerstag von einem Kran unmittelbar neben der CDU-Landesgeschäftsstelle entrollt. „So ein klein bisschen Rebellentum ist schon angesagt“, sagte Bundestags-Fraktionschef Gregor Gysi am Rande der von lautem Getrommel begleiteten Aktion. „Schuldenbremse bedeutet Abbau von Lehrer-Stellen. Danke an CDUSPDFDPGrüne!“ war mitten in der Kieler Innenstadt, gegenüber des Hauptbahnhofs und direkt neben dem roten Schriftzug der CDU sichtbar und zog das Interesse zahlreicher Schaulustiger auf sich. Darunter prangte ein Zitat Christian VIII., König von Dänemark: „Arm und elend sind wir. Wenn wir jetzt auch noch dumm werden, können wir aufhören, ein Staat zu sein.“

Die CDU selbst sah die Aktion gelassen. „Die Aktion ist uns wurscht“, sagte Landesgeschäftsführer Daniel Günther. Man habe lediglich den Vermieter informiert, danach aber wieder normal weitergearbeitet. Die Polizei rückte zwar an, schritt jedoch nicht ein. Das war auch nicht wirklich nötig. Nach knapp zehn Minuten rollten die Linken ihr Plakat wieder ein und zogen auf das andere Ufer der Kieler Förde, um in der dortigen Halle 400 ihren Parlamentariertag mit 200 Teilnehmern abzuhalten. Dort debattierten Abgeordnete aus Bund und Ländern über Probleme der Demokratie angesichts der Finanzkrise.

(dapd)