Vier Tage nach einem vereitelten Aufmarsch sagte die rechtsextreme Partei am Sonnabend eine geplante Wahlveranstaltung in Neumünster selbst ab.
Neumünster. Die rechtsextreme NPD hat eine für diesen Samstag in Neumünster geplante letzte Kundgebung vor der Wahl abgesagt. Der NPD-Landesvorsitzende Jens Lütke habe dies mit den Einschränkungen begründet, die der Partei auferlegt worden seien, sagte Bürgermeister Olaf Tauras der dpa. Hunderte NPD-Gegner zeigten sich bei einem Protestmarsch zufrieden.
+++ Fiasko für Neonazis in Neumünster +++
Tauras sprach von einem großen Erfolg für Neumünster. Die strengen Auflagen hätten dazu geführt, dass die NPD verzichtet habe. Lütke habe die Auflagen als fragwürdig und rechtswidrig bezeichnet.
Die Stadt hatte der NPD am Vortag lediglich eine stationäre Kundgebung erlaubt. Der von der NPD beantragte Demonstrationszug durch die Innenstadt wurde dagegen abgelehnt. Ein komplettes Verbot wäre rechtswidrig gewesen, da es sich um eine Wahlveranstaltung handle, hatte ein Sprecher der Stadt die Entscheidung begründet. Bereits am 1. Mai hatte die NPD in Neumünster zu einer Wahlveranstaltung mit Demonstrationszug aufgerufen. Dabei waren rund 100 Teilnehmer in Gewahrsam genommen worden.
Hunderte Menschen demonstrierten am Samstag gegen Rechts. SPD, die Gewerkschaft Verdi und andere hatten zu einem Marsch durch die Innenstadt unter dem Motto „Laut gegen Nazis – NPD, kehrt marsch!“ aufgerufen. Zur Abschlussveranstaltung kam auch SPD-Spitzenkandidat Torsten Albig. Die Grünen waren bei dem Protest mit Bundesprominenz vertreten. Die Parteivorsitzende Claudia Roth demonstrierte an der Seite der Landesvorsitzende Eka von Kalben.
Mit Material von dpa