Wedel. Eigentlich sollte in Wedel erst im März Schluss sein. Nun ist schon Sonntag letzter Verkaufstag. Ehepaar nennt Gründe der Aufgabe.

Jetzt ist doch vorzeitig Schluss im Wedeler Reepschlägerhaus: Das nach unüberbrückbaren Differenzen ohnehin von der Schließung bedrohte Café Reepis Teeketel im ältesten Haus der Stadt wird nach den letzten beiden Verkaufstagen am heutigen Sonntag auf unbestimmte Zeit zugemacht.

„Aus gesundheitlichen und privaten Gründen sind wir leider dazu gezwungen, das Reepi ab kommender Woche geschlossen zu halten“, schreiben die Betreiber Birthe und Berndt Krinkowski. „Wir haben gekämpft, müssen jetzt aber leider die Reißleine ziehen“, heißt es weiter.

Reepis Teeketel: „Die Entscheidung ist uns schwer gefallen“

Das „Reepi“ hatte am Wochenende letztmalig geöffnet. „Wir hoffen auf euer Verständnis. Die Entscheidung ist uns schwer gefallen“, so das Betreiberehepaar. Nach dem vorletzten Verkaufstag am Sonnabend schrieben die beiden. „Gefühlt hat ganz Wedel samt Umkreis heute schon Kuchen geholt. Riesen Dank an unser Team, das komplett bis zum Schluss mitzieht – Ihr seid die Besten!“

Eigentlich sollte erst im März Schluss sein, nachdem sich Förderverein und Betreiber nach dreieinhalb Jahren nicht auf ein gemeinsames gastronomisches Konzept für die Zukunft einigen konnten. So war der zum 1. Januar auslaufende Vertrag zwischen dem Förderverein Reepschlägerhaus und dem Ehepaar Birthe und Berndt Krinkowski, das in der Wedeler Kulturstätte das beliebte Café Reepis Teeketel betreibt, nicht verlängert worden. Auch ein Vermittlungsgespräch zwischen dem Vorstand um die Fördervereinsvorsitzende Claudia Klahn mit den Krinkowskis und Wedels Bürgermeister Gernot Kaser scheiterte.

Reepschlägerhaus Wedel: Eigentlich sollte erst Ende März Schluss sein

Allerdings sollte das Café noch zwei weitere Monate – bis Ende März – weiter geöffnet bleiben. Einzelheiten zu den Gründen des gescheiterten Kompromisses blieben im Unklaren: „Wir haben uns darauf verständigt, dass Details des Gesprächs nicht öffentlich werden sollen. Es ging sachlich zu. Unsere Vorstellungen von einer künftigen Gastronomie im Reepschlägerhaus waren einfach unterschiedlich“, sagte die Fördervereinsvorsitzende hinterher.

Bürgermeister Kaser sagte: „Der Verein möchte seinem Auftrag, das Reepschlägerhaus im Sinne der Kunst und Kultur auch abends zu öffnen, nachkommen und braucht hiefür entsprechend eine Präsenz der Gastronomie.“ Dies wollten die aktuellen Café-Pächter nicht leisten. „Eine weitere Zusammenarbeit hätte auch ein dafür notwendiges Vertrauen benötigt, was leider bei beiden Vertragspartnern erkennbar nicht mehr vorhanden war.“

Neue Bewerber für das Café können sich melden

Hauptstreitpunkt, immerhin das gelangte an die Öffentlichkeit, soll zuletzt eine Nutzungsgebühr von monatlich 500 Euro gewesen sein, die künftig an den Förderverein gezahlt werden sollte. Stadt und Förderverein hatten gegenüber dem Abendblatt bestätigt, dass die Betreiber seit dem Einstieg 2019 bis zuletzt über die moderaten Konditionen hinaus großzügig unterstützt wurden.

Bewerbungen für einen neuen Gastronomiebetrieb ab dem 1. April des kommenden Jahres nehmen die Verantwortlichen des Fördervereins ab sofort entgegen. Das Reepschlägerhaus von 1758 gehört der Stadt Wedel, Verpächter ist der Förderverein.