Wedel. Die Zahl der Bedürftigen steigt, nun ruft die Gemeinde die Anwohner dazu auf, ungenutzten Wohnraum zur Verfügung zu stellen.

Mit einem dramatischen Aufruf an die Bevölkerung will die Stadt Wedel mehr Wohnraum für Obdachlose schaffen. Deshalb bittet die Stadt nun Wedeler, die ungenutzten Wohnraum haben, um Mithilfe. In einem Appell werden Bürger gebeten, der Stadt kleine Wohnungen zur Anmietung zu überlassen, denn die städtischen Möglichkeiten zur Unterbringung von Geflüchteten oder Obdachlosen seien erschöpft. Die Stadt agiere „derzeit an der Kapazitätsgrenze, was die Unterbringung von Geflüchteten und obdachlosen Menschen betrifft“, sagt Stadtsprecher Sven Kamin.

Stadt Wedel sucht kleine Wohnungen für Obdachlose

Hintergrund seien die durch den Krieg in der Ukraine wieder steigenden Zahlen von Menschen ohne Obdach, die sich an die Stadt Wedel wenden. Schon seit März seien deutlich mehr Menschen nach Deutschland geflüchtet als in den Jahren zuvor. Aktuell werde in Wedel damit gerechnet, dass in den nächsten Wochen und Monaten viele weitere Menschen aus der Ukraine und anderen Ländern der Stadt zugewiesen werden. Auf Verwaltungsseite seien aber die bisher zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zur zusätzlichen Anmietung nahezu ausgereizt.

Deshalb wende sich die Stadt nun mit einem öffentlichen Aufruf an Wohnungsbesitzende in Wedel. Die Hoffnung: Eine adäquate Zahl entsprechender Vermietungsangebote für die Stadt. Eine der Aufgaben der Stadt sei es nämlich, Menschen ohne Obdach eine sichere Unterkunft zur Verfügung zu stellen. Wenn die Plätze in den städtischen Notunterkünften nicht ausreichen, miete die Verwaltung zusätzliche Wohnungen an.

Nun würden dringend vor allem kleine Ein- bis Drei-Zimmer-Wohnungen mit 15 bis 60 Quadratmeter Wohnfläche benötigt. Große Wohnungen seien nur hilfreich, wenn es mehrere kleine Zimmer gibt. Private Zimmerangebote und stark sanierungsbedürftige Objekte kämen „nicht in Betracht“. Ansprechpartner sind per Mail k.kasper@stadt.wedel.de oder c.kariotakis@stadt.wedel.de.