Wedel. Sturmfluten haben auch dem Beach Club zugesetzt. Jetzt soll die Attraktion saniert werden – aber das kostet und geht nur mit Sperrung.

Der Elbstrand in Wedel ist in Gefahr. Die Sturmfluten im Frühjahr haben enorm viel Sand weggespült. Die gesamte Hochwassersaison hat dem Areal zwischen Schulauer Hafen und Tonnenhafen so sehr zugesetzt, dass sogar der Beachclub und die DLRG-Wache bei weiteren Sturmfluten Probleme mit der Standfestigkeit bekommen, sofern es keine Gegenmaßnahme gibt. Grund seien der Sandabtrag sowie massive Schäden am sogenannten Deckwerk, so die Einschätzung aus dem Rathaus.

Nun möchte die Stadt Wedel Sand aufschütten. „Der Umwelt-, Bau- und Feuerwehrausschuss hat dem Beschluss zur Durchführung der Deckwerkssanierung und Sandaufschüttung am 16. Juni zugestimmt“, sagt Stadtsprecher Sven Kamin. Für diese Maßnahme ist ein Betrag von 300.000 Euro „im ersten Nachtrag zum Haushalt 2022 eingeplant“, so Kamin.

Elbstrand: Verwaltung bat um Spenden für Sandaufschüttung

Anfang des Monats hatte die Verwaltung für diese Sofortmaßnahme geworben und sogar Firmen um Spenden gebeten. Diese Initiative blieb aber erfolglos. „Neben der Vermeidung von weiteren Schäden am Deckwerk ist die Sanierung auch für die Nutzung des Strandbades als Naherholungsort für Familien und den Tourismus dringend zu empfehlen“, hieß es in der Begründung.

Wann mit der Aufschüttung des Sandes am Elbstrand begonnen werden kann, steht noch nicht nicht fest. Der gesamte Nachtragshaushalt muss noch von der Wedeler Ratsversammlung abgesegnet werden – die Zustimmung ist wahrscheinlich. „Dann fehlt noch die Genehmigung des Haushalts durch das Innenministerium“, sagt Sprecher Kamin. Erst danach sei klar, „ob es gemacht werden darf.“

Elbstrand müsste für Sandaufspülung gesperrt werden

Die Hochwassersaison beginnt im Herbst. Mit dem Problem des schwindenden Strandes ist Wedel entlang der Elbe nicht allein. Grundsätzlich ist für Gegenmaßnahmen der Bund zuständig. Bereits 2009 hatte er sich mit den Deichverbänden nach intensiven Diskussionen um die Elbvertiefung vertraglich dazu verpflichtet, das Vorland zwischen Deich und Fluss zu sichern. Zuletzt hatte der Landkreis Stade angekündigt, an den Stränden in Bassen- und Abbenfleth im Sommer große Sandaufspülungen vornehmen zu lassen. Bis zu 20 Meter fehlten nämlich an beiden Strandabschnitten.

Im Juli und August sollen deshalb Saugbaggerschiffe unmittelbar vor den Stränden Sand aus dem Elbgrund ans Ufer vorspülen, so das Wasser- und Schifffahrtsamt in Cuxhaven. Die Strände müssten dafür in diesen Sommermonaten voraussichtlich gesperrt werden. Das könnte auch in Wedel der Fall sein.