Barmstedt. Landesliga-Fußballer werden zu Pokal-Monstern und sorgen für erneute Überraschung. So gelang der 3:1-Erfolg gegen den TSV Sasel.
Der englische Nationalspieler Harry Kane (Bayern München) ließ grüßen, als Lennart Keßner in der 50. Minute von der Mittellinie über den weit vor seinem Tor postierten Johannes Höcker das 2:1 für die Landesliga-Fußballer des SSV Rantzau erzielte.
Fantasiereiche Fans träumen nun von einem realen Vergleich mit dem deutschen Spitzen-Fußball. Nach einem 3:1 (1:1)-Erfolg über Oberliga-Meister TSV Sasel stehen die Barmstedter im Viertelfinale des Hamburger Lotto-Pokals. „Nur“ noch zwei Schritte sind es bis ins Endspiel. Der Sieger des Wettbewerbs darf 2024 im DFB-Pokal auf das große Los (FC Bayern, Borussia Dortmund etc.) hoffen.
Vor dem 3:1-Sieg kegelte der SSV Rantzau auch Altona 93 aus dem Wettbewerb
Zunächst einmal fiebern die Überraschungssieger, die in der Runde davor schon Altona 93 ausgeschaltet hatten, der Auslosung des Viertelfinales entgegen. Im Frühcafé des lokalen Fernsehsenders Hamburg 1 (Beginn: 7 Uhr) fallen am Montag, 6. November, die Würfel. SSV-Co-Trainer Tobias Thiede will es „nehmen, wie es kommt“.
Mit Ausnahme des FK Nikola Tesla (ebenfalls Landesliga) finden sich im Lostopf nur noch die Namen von Regionalliga- und Oberligateams wieder. Die Chancen aufs neuerliche Weiterkommen der Schützlinge von Trainer Marcus Fürstenberg gelten als äußerst gering.
Ersatzgeschwächter Oberliga-Meister Sasel schadet sich durch Platzverweis selbst
Doch das hatte die Fachwelt auch vor den Partien gegen die Saseler und die Altonaer geglaubt. Dann wurden den Barmstedtern die personellen Engpässe des TSV ebenso zum Vorteil wie eigene Leidenschaft sowie die Gelb-Rote Karte, die sich Gästeverteidiger Kjell Ellerbrock (früher Wedeler TSV, VfL Pinneberg, Union Tornesch) wegen eines Fouls mit offener Sohle an SSV-Keeper Malte Ladehof einhandelte (43.).
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Zuvor hatte Bennet von Schassen (24.) das frühe 0:1 (4.) ausgeglichen. 300 Zuschauende traten entzückt den Heimweg an, als Marvin-Jay Gibau auch noch die Flanke von Onur Tiryaki zum 3:1 einköpfte (73.). Damit hält der SSV Rantzau als einziges Team die „Pi“-Fahne im Wettbewerb hoch, nachdem Blau-Weiß 96 (Bezirksliga West) am WTSV Concordia (Oberliga) gescheitert war.
Blau-Weiß 96 scheitert nach couragiertem Auftritt an „Cordi“
150 Besucher im Stadion Achter de Weiden hatten trotz des 0:2 (0:0) ihre helle Freude an dieser mutigen Darbietung der Schenefelder, die in einem offenen Schlagabtausch mehrfach (Justin Elling/24., Timm Thau/52., Pfostenschuss, Fabian Arth/71.) einen möglichen Torerfolg verpassten. Wie es wohl ausgegangen wäre, hätten nicht mehrere Leistungsträger wie Laurence Wankel (Kreuzbandriss), Regisseur Rene´ Müller und Nachwuchsstürmer Lenard Peters (beide erkrankt) gefehlt? Pech im Abschluss hatten aber auch die Wandsbeker, die zwei Treffer ans Aluminium verzeichneten und „96“ erst in der 95. Minute den finalen Stoß versetzten.
Im Holsten-Pokal schon in das Viertelfinale vorgedrungen war die zweite Mannschaft von Union Tornesch (Bezirksliga West). Dann erwies sich der FC St. Pauli III (Bezirksliga Süd) beim 1:3 ((0:1) als zu stark.
Lotto-Pokal, Achtelfinale
SSV Rantzau – TSV Sasel 3:1
Tore: 0:1 Gerken (4.), 1:1 von Schassen (24.), 2:1 Keßner (50.), 3:1 Marvin-Jay Gibau (73.). Gelb-Rote Karte: Ellerbrock (Sasel/43.).
Blau-Weiß 96 – WTSC Concordia 0:2
Tore: 0:1 Appiah (59.), 0:2 Tahirsylaj (90.+5).
Holsten-Pokal, Viertelfinale
FC St. Pauli III – Union Tornesch II 3:1
Tore: 1:0 Kosuck (7.), 1:1 Pohlmann (59.), 2:1 Mitwalli (73.), 3:1 Wolf (77.).